Frührentnerinnen und -rentnern wurden während der Corona-Pandemie deutlich höhere Zuverdienstmöglichkeiten eingeräumt. Durften diese vor zwei Jahren nur maximal 6300 Euro pro Jahr hinzuverdienen, ohne dass Ihnen die Rente gekürzt wurde, stieg dieser Betrag bis heute auf 46060 Euro an. Diese eigentlich als Ausnahme gedachte Regelung soll nun dauerhaft bestehen, wie t-online berichtete. Zwar seien Hinzuverdienstmöglichkeiten während der Corona-Pandemie grundsätzlich begrüßenswert meint Matthias W. Birkwald, mahnt jedoch an, dass ein Großteil der Frührentnerinnen und-rentner gar nicht die Möglichkeit für Zuverdienste hätte.
Er sieht auf anderen Feldern dringenden Handlungsbedarf: "Attraktivere Hinzuverdienstmöglichkeiten dürfen nicht über ein zu niedriges Rentenniveau, eine zu hohe Regelaltersgrenze und fehlende alter(n)sgerechte Arbeitsplätze hinwegtäuschen". Viele entschieden sich für eine vorgezogene Altersrente, "weil sie sich kaputt gearbeitet haben und schlichtweg nicht mehr können. Höhere Hinzuverdienstgrenzen bringen ihnen nichts."
Er fügt hinzu: "Auf Dauer halte ich den Weg, Fachkräfte erst in eine vorgezogene Rente mit lebenslangen Abschlägen zu schicken, um sie dann zu oft schlechteren Bedingungen wieder einzustellen, aber nicht für sinnvoll. Warum halten sie die Unternehmen nicht gleich in ihrem Job?"