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Bargeld

Wir brauchen eine Lohnoffensive in Deutschland!

Nachricht von Dietmar Bartsch,

In Deutschland lag die Inflationsrate zuletzt bei 7,9 Prozent – das ist der stärkste Anstieg seit 48 Jahren. Die Lebenshaltungskosten verteuern sich rasant. Die Löhne und Renten steigen jedoch nicht im selben Tempo mit. In den ersten drei Monaten dieses Jahres gingen die Reallöhne, also die Löhne unter Berücksichtigung der Inflationsrate, um 1,8 Prozent zurück, wie die Morgenpost berichtet.

Aus einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes, die die Linksfraktion in Auftrag gegeben hat, geht hervor, dass zwölf Jahre lang die Löhne stärker als die Inflation stiegen. Die Coronakrisa hat den Trend aber umgekehrt. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben im Schnitt nur 227 Euro monatlich real mehr im Portemonnaie als im Jahr 2000.

Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, kommentiert: „Es ist ein sehr kleines Stück vom Kuchen, das die Beschäftigten abbekommen haben. Der Aufschwung ist zu wenig bei denen angekommen, die ihn vornehmlich erarbeitet haben. Die realen Lohnsteigerungen der letzten beiden Jahrzehnte waren zu gering, was sich auch negativ in der Rente auswirken wird. Die wahren Leistungsträger, die das Land am Laufen halten - z. B. die Supermarktverkäuferin, die Erzieherin, die Pflegekraft, der Busfahrer, der Polizist - sind strukturell unterbezahlt. Angesichts der aktuellen Rekordinflation droht das kleine reale Lohnplus, das Arbeitnehmer mehr im Portemonnaie haben als vor 21 Jahren, auch noch wegzuschmelzen. Das darf nicht passieren. Wir brauchen eine Lohnoffensive in Deutschland!“

Seit dem Jahr 2000 sind die Gehälter für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um 2.729 Euro netto gestiegen. Der preisbereinigte durchschnittliche jährliche Nettolohn im Jahr 2000 wird mit 21.135 Euro angegeben. Im Jahr 2021 lag dieser preisbereinigte durchschnittliche jährliche Nettolohn bei 23.864 Euro. Das ist ein Anstieg um 2.729 Euro. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben im Schnitt nur 227 Euro monatlich real mehr im Portemonnaie als vor 21 Jahren - im Jahr 2000. Das ist rechnerisch ein jährlicher Wohlstandszuwachs von 10,80 Euro.

Preisbereinigt, also in Relation zur Entwicklung der Verbraucherpreise gesetzt, stieg das durchschnittliche Bruttogehalt von 31.437 Euro im Jahr 2000 auf 35.233 Euro im Jahr 2021 an. Netto blieben davon 23.864 Euro übrig – 21 Jahre zuvor waren es noch 21.135 Euro gewesen. Das verfügbare private Haushaltseinkommen ist in dem Zeitraum um 2.533 Euro gestiegen. Der durchschnittliche Netto-Stundenlohn erhöhte sich demnach von 15,33 Euro im Jahr 2000 auf 18,17 Euro im Jahr 2021.