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Ein Pfleger schiebt in einem Krankenhaus einen Patienten im Rollstuhl durch einen Flur mit einem Schild Notaufnahme an der Wand © iStock/upixa

Systemrelevant? Systemwechsel! Pflege- und Gesundheitsratschlag der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag und der Rosa-Luxemburg-Stiftung

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Systemrelevant? Systemwechsel!
Pflege- und Gesundheitsratschlag der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag und der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Online-Podiumsdiskussionen

Während der ersten Corona-Pandemie wurden sie gefeiert und beklatscht: Die Beschäftigten in Krankenhäusern und der Altenpflege. Doch die Kluft zwischen ihrem Status als „systemrelevante Held*innen“ und ihren realen Arbeitsbedingungen wird nicht kleiner, sondern größer. Diese Online-Veranstaltungsreihe wirft einen Blick auf die aktuelle Lage in Kliniken und Pflegeheimen und die Kämpfe der Beschäftigten um die dringend nötige Verbesserung von Arbeitsbedingungen und der Gesundheitsversorgung. 

In sechs aufeinanderfolgenden Veranstaltungen werden Erfahrungen mit Missständen, der Bekämpfung gewerkschaftlicher Organisierung und erfolgreichem Widerstand ausgetauscht: Sie reichen von den USA, England, Frankreich, Bulgarien bis nach Deutschland.

Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen und Anmeldung finden Sie auf unserer Homepage unter https://www.linksfraktion.de/termine/

Für die Teilnahme an den Veranstaltungen per Videokonferenz ist die Installation der Software alfaview https://app.alfaview.com/#/downloads notwendig. Sie benötigen keine persönliche Registrierung. Vor der jeweiligen Veranstaltung senden wir Ihnen den Zugangslink per E-Mail. 


Ein bisschen Zuckerbrot, viel Peitsche: Wo stehen wir im Kampf um Aufwertung der Pflegearbeit?
Donnerstag, 21.01.2021, 18:00-19:30 Uhr

Pflegekräfte haben in diesem Jahr einerseits viel symbolische Anerkennung erfahren, auch eine Corona-Prämie wurde gezahlt – allerdings bei weitem nicht an alle. Andererseits verschärft sich der Pflegenotstand unter Corona noch einmal. Die Antwort der Politik: 60-Stunden-Woche, arbeiten mit Corona, keinerlei politische Versprechen auf Entlastung.

Mit gewerkschaftlich aktiven Pflegekräften blicken wir auf 2020 zurück und fragen: Was bringt 2021 für die Pflege? Welche Kämpfe um Entlastung und Aufwertung stehen vor uns?

Mit:

  • Ulla Hedemann, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Mitglied der ver.di-Bundestarifkommission öffentlicher Dienst
  • Dana Lützkendorf, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Vorsitzende des ver.di-Fachbereichs Gesundheit & Soziales
  • Markus Sendelbeck, Hygienebeauftragter einer kommunalen Pflegeeinrichtung
  • Benjamin Gampel, Gesundheits- und Krankenpfleger, Uniklinik Augsburg
  • Moderation: Harald Weinberg, Sprecher für Krankenhauspolitik

Den Mitschnitt der Veranstaltung können Sie sich hier ansehen:


Pflege in der Familie: Der größte Pflegedienst der Nation? Der billigste Pflegedienst der Nation!
Samstag, 30.01.2021, 11:00-12:30 Uhr

Pflegende Angehörige kompensieren durch persönlichen Einsatz die politischen Fehlentscheidungen für die Pflege. Sie brauchen Entlastung – körperlich, psychisch, finanziell. Welche politische Hilfe wünschen sich pflegende Angehörige, um diese Unterstützung durchzusetzen?

Mit:

  • Jutta Ebrecht, pflegende Angehörige
  • Jeannette Kasel, Krankenschwester und pflegende Angehörige
  • Christian Pälmke, wir pflegen NRW e.V.
  • Arnold Schnittger, pflegender Angehöriger
  • Moderation: Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik

Den Mitschnitt der Sendung können Sie sich hier ansehen:


Kämpfe um Aufwertung und gute Arbeitsbedingungen in anderen Ländern: Gesundheitsarbeiter*innen in der Pandemie
Dienstag, 09.02.2021, 18:00-19:30 Uhr

Missstände in Krankenhäusern sind kein allein deutsches Problem. Auch in anderen Ländern finden sich Finanzierungssysteme nach Fallpauschalen, Outsourcing oder Zeitdruck aufgrund von jahrelangen Kürzungen und Personalabbau. Gleiches gilt aber auch für den Widerstand von Beschäftigten und ihren Verbündeten. Mit dieser Veranstaltung geben wir Einblicke in Kämpfe um ein gemeinwohlorientiertes Gesundheitswesen, um Anerkennung und Aufwertung von Sorgearbeit, um würdige Arbeits- und Versorgungsbedingungen auch andernorts. 

Mit:

  • Nadejda Margenova, Pflegerin und aktive Teilnehmerin an den Protesten der Pflegekräfte in Bulgarien seit 2019
  • Kalina Drenska, Mitglied der sozialistischen feministischen Gruppe LevFem und des bulgarischen Frauen*kollektivs FemBunt in Berlin. Sie forscht zu den Protesten der Pflegekräfte in Bulgarien.
  • Jacqui Berry, Intensivkrankenschwester in England und dort aktiv bei UNISON – the public service union
  • Moderation: Julia Dück, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Referentin für soziale Infrastrukturen, verbindende Klassenpolitiken, Gesundheit und Care

Den Mitschnitt der Veranstaltung können Sie sich hier ansehen:


Krankenhaus-Streik während der Pandemie? Erfahrungen aus Kalifornien
Dienstag, 23.02.2021, 18:00-19:30 Uhr

Auch in den USA trifft das Corona-Virus auf ein kaputtgespartes, von Privatisierung geprägtes Gesundheitssystem. Allein in Kalifornien gibt es bisher 1,5 Mio. registrierte Fälle, dort sind viele Krankenhäuser an der Belastungsgrenze oder darüber hinaus. 

Im Oktober 2020 traten die Beschäftigten des Highland Hospital in Oakland (Kalifornien) in einen fünftägigen Streik. Ihre Forderungen: Ende der chronischen Unterfinanzierung und der gewerkschaftsfeindlichen Aktivitäten der Klinik, mehr Personal, sowie die Rekommunalisierung des Krankenhauses. Der Streik war erfolgreich. Mit einem der gewerkschaftlichen Aktivisten sprechen wir über die Erfahrungen dieser Auseinandersetzung.

Mit: 

  • John Pearson, Krankenpfleger in der Notaufnahme des Highland Hospital in Oakland, Vorsitzender der SEIU Local 1021 im Alameda Health System
  • Moderation: Harald Weinberg, Sprecher für Krankenhauspolitik

Den Mitschnitt der Veranstaltung können Sie sich hier ansehen:


Dumpinglöhne in der Altenpflege: Wie geht es weiter nach der gescheiterten Allgemeinverbindlichkeit?
Donnerstag, 11.03.2021, 18:00-19:30 Uhr

Schlechte Bezahlung, schlechte Arbeitsbedingungen, schlechte Arbeitszeiten: Die Rahmenbedingungen für die Arbeit in der Altenpflege sind miserabel. Nun sollte durch einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag zumindest eine Lohnuntergrenze eingezogen werden. Gescheitert ist dies an den kirchlichen Arbeitgebern, konkret der Caritas. Wie geht es nun weiter mit Arbeitsbedingungen und Bezahlung in der Altenpflege?

Mit:

  • Viola Bute, Altenpflegerin, Betriebsrätin, Mitglied der Bundesfachkommission und Bundestarifkommission Altenpflege bei ver.di
  • Matthias Gruß, zuständig für Einrichtungen der stationären und ambulanten Altenpflege im ver.di-Bundesfachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen
  • David Matrai, Landesfachbereichsleiter Gesundheit & Soziales, ver.di Niedersachsen-Bremen
  • Moderation: Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik

 


Unsere Gesundheit, ihr Profit? Union-Busting in Krankenhäusern und Pflegeheimen und gewerkschaftliche Gegenstrategien
Donnerstag, 25.03.2021, 18:00-19:30 Uhr

Strategien zur Gewerkschaftsvermeidung oder sogar Union-Busting (Gewerkschaftsbekämpfung) sind in privaten Krankenhaus- und Pflegekonzernen keine Ausnahme, sondern oftmals Teil des Geschäftsmodells. In dieser Veranstaltung berichten Kolleg*innen und Gewerkschafter*innen über ihre Erfahrungen mit Union-Busting und gewerkschaftlichen Gegenstrategien. Außerdem wird in dieser Veranstaltung eine neue Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung zu diesem Thema vorgestellt.

Mit:

  • Heike Schäfer, Streikaktive bei der Krankenhaus-Unternehmensgruppe Ameos in Sachsen-Anhalt 2019/2020, hat nach Union-Busting-Erfahrungen den Betrieb verlassen
  • Michael Dehmlow, ver.di-Gewerkschaftssekretär, zuständig für den Freseniuskonzern
  • Heike Schmidt, aktiv im Streik beim Pflegekonzern Celenus in Bad Langensalza 2018, wurde nach zwanzig Jahren Arbeit für Celenus während des Streiks fristlos gekündigt
  • Lucy Redler, Autorin der Studie „Unsere Gesundheit, ihr Profit? Fallstudien zu Union Busting privater Gesundheits- und Pflegekonzerne und gewerkschaftlicher Gegenwehr“
  • Moderation: Julia Dück, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Referentin für soziale Infrastrukturen, verbindende Klassenpolitiken, Gesundheit und Care