In den Jahren 2002 bis 2009 arbeitete ich als Technologe in der Entwicklung von optischen Baugruppen für Beamer, Handys und andere elektronische Geräte. Die Produktzyklen sanken in dieser Zeit von vier Jahren auf unter zwei Jahre. Pro Quartal forderten unsere Kunden, namhafte Elektronikkonzerne, brutale Preissenkungen von über zehn Prozent. Für ein vergleichbares Beamerobjektiv sank der Preis von 250 Euro (2002) auf 39 Euro (2007). Im Konsumergeschäft müssen Unternehmen jede Möglichkeit zur Kostensenkung beim Personal, mit weniger und billigerem Material nutzen. Fest verbaute Batterien und geklebte Gehäuse sparen Schrauben, Dichtungen, Montagezeit und damit wieder ein paar Cent. Reparaturfreundlichkeit kostet extra – Pech gehabt. Kunden müssen und sollen in immer kürzeren Zyklen neu kaufen – genial für kurzfristige Rendite und Umsatzjagd internationaler Konzerne. Sollte doch ein Produkt länger halten, wird über Software-, Schnittstellen- und Hardwaresystemänderungen oder durch Einstellung des Service der Ersatzkauf erzwungen. Diese Profitmaximierung will die Fraktion DIE LINKE mit der Mindesnutzungsdauer für elektronische Geräte und der Pflicht der Upgradebarkeit zum Schutz der Umwelt und der Verbraucherinnen und Verbraucher unterbinden.
Sparen, sparen, sparen
Periodika
von
Ralph Lenkert,