Von Kathrin Vogler, queerpolitische Sprecherin und Jan Korte, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion DIE LINKE
Zwei zähe Jahre der Corona-Pandemie liegen hinter uns. Queere Clubs, Bars, Kneipen, queere Jugendzentren, Anlaufstellen und Beratungsangebote mussten häufig schließen, einige für immer. Queere Menschen traf die Krise damit auf besondere Weise, denn ihre Clubs und Bars sind zugleich Schutz- und Freiräume.
Inzwischen scheint vieles an Begegnung wieder möglich, dafür schockieren die Bilder aus der Ukraine. Putins Angriffskrieg bringt unendliches Leid. Menschen fliehen, auch queere. Doch Schwule und viele trans*Personen dürfen ihr Land offiziell nicht verlassen. Auf verschlungenen Pfaden tun es einige dennoch. Sie, wie alle Geflüchteten, brauchen unsere Hilfe! Unsere Solidarität brauchen auch jene, denen die russische Besatzung die mühsam erkämpften Rechte streitig macht wie in Cherson, wo die Pride Parade verboten wurde.
Auch Deutschland verändert sich. Steigende Preise für Lebensmittel und Energie belasten die Mehrheit der Bevölkerung. Reiche und Superreiche trifft es nicht, sie profitierten in und von der Pandemie. In gesellschaftlich unruhigen Zeiten steigt auch die Angst. Gewalt und Anfeindungen nehmen zu, auch gegen Queers. DIE LINKE steht für eine Gesellschaft, in der alle sicher und frei leben können, ohne Diskriminierung und Angst. Ein Selbstbestimmungsgesetz und ein modernes Familienrecht sind überfällig. Die CSDs beziehungsweise Gay Prides bieten die fröhliche Chance, gemeinsam dafür zu streiten. Und ja, gerade wegen der komplizierten Zeit dürfen und sollten wir nach zwei Jahren des Nicht-Sehens auch wieder mit viel Lust und Energie feiern. Also, raus auf die Straße!
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