Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage »Niedriglöhne in Deutschland« von Susanne Ferschl u.a. und der Fraktion DIE LINKE im Bundestag
2020 verdienten vier Millionen Beschäftigte weniger als zwei Drittel des mittleren monatlichen Bruttoarbeitsentgelts von sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten (ohne Auszubildende). Bundesweit liegt bei fast jedem fünften sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten (18,7 Prozent) der Lohn unter der Niedriglohnschwelle. Der Anteil der vom Niedriglohn Betroffenen blieb damit gegenüber Vorjahr praktisch unverändert hoch (2019: 18,8 Prozent).
Von den Einschränkungen im Zuge der Pandemie war das Gastgewerbe besonders betroffen. Gleichzeitig fällt hier der Anteil der zum Niedriglohn Beschäftigten am höchsten aus (68,9 Prozent) – und er ist im Jahr der Pandemie sogar noch weiter gestiegen (2019: 63,4 Prozent). Mehr als jede/r Zweite war im Gastgewerbe rechnerisch zum Niedriglohn beschäftigt. Nach Personengruppen betrachtet, müssen sehr oft Frauen (25,4 Prozent) und AusländerInnen (36,9 Prozent) für einen Niedriglohn arbeiten, nach Regionen besonders viele Menschen in Ostdeutschland (29,1 Prozent).