Deutschland hat gewählt. Während die Stimmenauszählung noch läuft, wird nach aktuellen Hochrechnungen die SPD mit 25,7 Prozent die stärkste Kraft im neuen Bundestag, dicht gefolgt von der CDU mit 24,1 Prozent. Die Grünen erreichen 14,8 Prozent, die FDP 11,5 Prozent, AfD 10,3 Prozent. DIE LINKE muss mit 4,9 Prozent schmerzliche Verluste hinnehmen und kann nur aufgrund der sogenannten Grundmandatsklausel bei drei gewonnenen Direktmandaten in den nächsten Bundestag einziehen. Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Fraktion, kommentiert im ZDF-Interview:
„Es ist für uns ein enttäuschender Abend. Es ist jetzt angesagt, zu analysieren. Ich glaube, wir haben einen sehr ordentlichen Wahlkampf hingelegt. Die Ursachen sind tiefergehend. Wir haben meines Erachtens in den letzten Jahren einige Fehler gemacht. Die gilt es zu analysieren und Schlussfolgerungen zu ziehen. Ein Weiter-so kann es nicht geben, wir müssen einige Grundfragen stellen.
Selbstverständlich hat uns auch die Polarisierung zwischen Olaf Scholz und Armin Laschet geschadet, aber wir müssen schon bei uns hinterfragen, was in den letzten Jahren falsch gelaufen ist, und was müssen wir verändern. Wir müssen die Wählerwanderungen ernst nehmen und dafür sorgen, dass wir wieder mit unseren Kernthemen, etwa im sozialen Bereich, beim sozial-ökologischen Umbau, auch in der ostdeutschen Interessenvertretung, verbunden werden. Denn nach meiner Auffassung braucht man eine starke LINKE in unserem Land.“