Nicole Gohlke hat die Bundesregierung gefragt, wie viele externe Sachverständige sie neben dem Umweltbundesamt (UBA) zur Effizienz von mobilen Luftfiltern angehört hat. Die Antwort: Null! Die verantwortlichen Ministerien haben ausschließlich auf Einschätzung des UBA gehandelt. Anderweitige Studien und Empfehlungen von Forschungsinstitutionen und Forderungen von Gewerkschaften, Lehrerverbänden und Ärzten wurden nicht einbezogen.
Dazu erklärt Nicole Gohlke, Sprecherin für Hochschul- und Wissenschaftspolitik:
"Die Bundesregierung muss sich fragen lassen, ob sie die Einschätzungen von externen Sachverständigen schlicht nicht hören wollte, weil ihr die Anschaffung der Mobilgeräte zu teuer war. Empfehlungen der Universität der Bundeswehr in München und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft wurden schlichtweg ignoriert. Da werden Millionen Schüler ins nachweislich belastende Homeschooling geschickt und die Bundesregierung dreht über Monate Däumchen. Mit dieser Verzögerungstaktik werden unsere Schulen seit Jahren kaputtgespart werden. Während die Milliarden-Finanzspritzen für Lufthansa und Tui im Schnelldurchlauf kamen, stand Wirtschaftsminister Altmaier bei den Luftfiltern für Schulen auf der Bremse.
Die angekündigten 200 Millionen Euro sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Um Kommunen und Länder bei der Anschaffung umfassend zu unterstützen, wären mindestens 400 Millionen Euro Zuschuss vom Bund nötig. Nur so können bis zum Herbst flächendeckend Geräte angeschafft werden. Das Ziel muss garantierter und sicherer Präsenzunterricht sein. Noch eine Schließungsrunde wäre für Kinder, Eltern und Lehrkräfte nicht verkraftbar. Der plötzliche Sinneswandel vor der Bundestagswahl riecht nach einem symbolischen Manöver aus dem Kanzleramt. Das Bundesumweltamt wirkt wie ein Fähnchen im Winde."