In Deutschland ist jedes fünfte Kind von Armut bedroht. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von Dietmar Bartsch hervor. Als Maßstab für Armutsgefährdung gilt dabei, wer mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens auskommen muss. Da die Berechnung auf dem gesamten Haushaltseinkommen basiert, ist der entscheidende Faktor das Einkommen der Eltern. Es handelt sich um die jüngsten statistischen Daten aus dem Jahr 2020.
„Kinderarmut ist ein trauriger Skandal in unserem reichen Land. Chancengleichheit Fehlanzeige! Eine inakzeptable Hypothek für nächste Generationen. Da Familien besonders unter den aktuell sehr hohen Preisen für Lebensmittel und Energie leiden, braucht es dringend Maßnahmen gegen Kinderarmut. Dass die Bundesregierung erst einmal einen Arbeitskreis gründen will, ist eine bittere Nachricht", kommentiert Dietmar Bartsch die Lage und fordert: "Wir brauchen angesichts der Preissteigerungen einen konsequenten Kein-Kind-in-Armut-Plan und die Einführung einer Kindergrundsicherung, die die Ampel den Familien versprochen hat. Das Kindergeld sollte für alle Kinder sofort auf 328 Euro steigen. Für die ärmsten Kinder braucht es eine armutsfeste Kindergrundsicherung bis 630 Euro."