Lobbyismus und Korruption gibt es nicht erst seit der Maskenaffäre. Jährlich fließen großzügige Geldspenden von privaten Unternehmen in die Kassen der Parteien. Seit einigen Jahren hat auch die Immobilienbranche die Einflussnahme auf die Politik durch üppige Spenden verstärkt.
In Zeiten der schwächelnden Weltwirtschaft versprechen Immobilien weiterhin hohe Rendite. Lobbycontrol bezeichnete die Immobilienlobby deshalb bereits 2018 als „Aufsteiger des Jahres“. Eine umfangreichere Auswertung der Parteispenden der Immobilienwirtschaft liegt bislang allerdings nicht vor. Eine nun erfolgte Auswertung der Parteispenden von Bau- und Immobilienunternehmen bzw. –unternehmern basierend auf den Rechenschaftsberichten und angezeigten Großspenden durch Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende und Sprecherin für Mieten-, Bau-, und Wohnungspolitik der Fraktion DIE LINKE, bestätigt die Zunahme der Spendenaktivitäten von Immobilienunternehmen in den letzten 20 Jahren.
Alleine im Jahr 2020 flossen mehr als 1,25 Millionen Euro von den Konten der Immobilienunternehmer auf die Konten der Parteien. Der Immobiliensektor machte somit erstmals den Löwenanteil der Parteispenden aus. Fast 80 % der Spenden an die CDU stammten im letzten Jahr aus der Branche. Die CDU kassierte durch Spenden der Baulöwen und Immobilienunternehmer Christoph Gröner (800.000 Euro), Christoph Alexander Kahl (300.000 Euro), Dietmar Bücher (79.000 Euro) und Wolfgang von Moers (70.000 Euro) insgesamt 1,25 Millionen Euro. Aber auch die AfD ging nicht leer aus und erhielt 100.000 Euro vom Berliner Großunternehmen Christian Krawinkel.