Mit Trauer und Schmerz nehmen wir von Heiner Fink Abschied, der diese Woche verstorben ist.
Heiner war für viele von uns nicht nur ein wichtiger Freund, Genosse und Partner im Kampf für Antifaschismus und Gerechtigkeit. Er war eine zutiefst beeindruckende Persönlichkeit, mit einem Lebensweg, der nahezu alles beinhaltete, was deutsche Geschichte der letzten Jahrzehnte ausmacht: Geboren in einem Dorf der deutschen Minderheit in der Sowjetunion, wurde er mit seiner Familie von den Nazis ins besetzte Polen geholt. Vom Angehörigen einer Minderheit zum Mitglied eines Besatzerkollektivs - sein Leben lang war Heiner anzumerken, dass ihn diese Erfahrungen geprägt und seine Sensibilität für Unrecht und seine Empathie für Unterdrückte geschärft haben.
Dies drückte sich zum Beispiel darin aus, dass er sein wissenschaftliches Schaffen in der DDR als Christ dem antifaschistischen Widerstand im Dritten Reich widmete. In der Wendezeit engagierte er sich zunächst für eine demokratische, antifaschistische DDR, was ihm üble Verleumdungskampagnen seiner Gegner einbrachte. Die Bekämpfung alter und neuer Nazis war auch eines seiner Markenzeichen in seiner Tätigkeit als Abgeordneter der PDS-Fraktion von 1998 bis 2002. Anschließend widmete er einen Großteil seiner Kraft der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten, zunächst als Vorsitzender, seit 2014 als Ehrenvorsitzender. Auch in dieser Zeit war er für viele Abgeordnete immer wieder ein wichtiger Referenzpunkt. Heiner hat die Arbeit unserer Fraktion durch Artikel, Beiträge zu Konferenzen und auch als Partner etwa bei Protesten gegen rechte Umtriebe weiterhin mit geprägt und unterstützt. Wir haben seinen undogmatischen, bündnisorientierten Ansatz und nicht zuletzt seinen persönlichen Charme stets geschätzt. Wir sind froh, dass wir mit Heiner Fink ein Stück Weg gemeinsam gehen konnten.