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Fleischindustrie: Achtfach höheres Corona-Risiko

Nachricht von Jutta Krellmann,

Auswertung der Antwort der Bundesregierung (PDF) auf die Schriftliche Frage Nr. 11/211 von Jutta Krellmann, Fraktion DIE LINKE im Bundestag.

Zusammenfassung: 

Werkvertragsbeschäftigte und Leiharbeiter*innen in der Fleischindustrie haben eine mehr als doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit sich mit Sars-Cov-2 zu infizieren wie Beschäftigte der Stammbelegschaft. Gegenüber der Gesamtbevölkerung liegt das Infektionsrisiko sogar acht Mal höher.

Von Beginn der Pandemie bis zum 29. Oktober 2020 haben sich nach einer Auswertung der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten 4014 Beschäftige in der Fleischindustrie mit Sars-Cov-2 infiziert. Davon waren 1.643 Beschäftige der Stammbelegschaft und 2.371 Beschäftigte bei Dienstleistern (Werkvertragsbeschäftigte und Leiharbeiter*innen). 

Damit haben sich im Untersuchungszeitraum 2,2 Prozent der Stammbeschäftigten in der Fleischindustrie mit Sars-Cov-2 infiziert. Bei den Beschäftigten bei Dienstleistern lag der Anteil sogar bei 4,9 Prozent. Zum Vergleich: Der Anteil der Infizierten in der Gesamtbevölkerung lag im selben Zeitraum bei 0,6 Prozent.

Jutta Krellmann, MdB, Sprecherin für Mitbestimmung und Arbeit der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, kommentiert:

„Es ist eine Schweinerei, dass die CDU/CSU-Fraktion mit ihrer Blockadehaltung die Gesundheit der Beschäftigten weiter aufs Spiel setzt. Die Antwort der Bundesregierung zeigt eindeutig: Nicht alle Beschäftigte in der Fleischbranche genießen denselben Arbeits- und Gesundheitsschutz. Wir können nicht zulassen, dass einzelne Beschäftigtengruppen einem so hohen Risiko ausgesetzt sind. Das Arbeitsschutzkontrollgesetz geht hier in die richtige Richtung. In dem es die Arbeitgeber verpflichtet alle Beschäftigten direkt anzustellen, leistet es einen wichtigen Beitrag diesen Unterschied auszugleichen. Das Arbeitsschutzkontrollgesetz ist deswegen auch ein Corona-Schutzgesetz und muss sofort verabschiedet werden.“ 

Hier können Sie die Auswertung der Ergebnisse im Einzelnen als PDF herunterladen.