Der Fachkräftemangel in den allgemein- und berufsbildenden Schulen sowie in den Kindertagesstätten verschärft sich zunehmend und droht in einer Bildungs- und Betreuungskatastrophe zu münden. Es fehlen schon seit geraumer Zeit überall Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher. Um den Fachkräftemangel zu beheben, fordert die Linksfraktion daher ein Sonderprogramm für die Ausbildung von Lehrkräften und Erzieher:innen.
„Fehlendes pädagogisches Personal wirkt sich vor allem auf die Qualität des Unterrichts, der Bildung und Betreuung in Kindertageseinrichtungen und nicht zuletzt auch auf die Arbeitsbedingungen der pädagogischen Fachkräfte aus. Der Fachkräftemangel bei Lehrkräften und Erzieherinnen und Erziehern sorgt für eine deutlich höhere Belastung der Kolleginnen und Kollegen, die dadurch häufiger Gefahr laufen physisch oder psychisch zu erkranken. Sollten nicht unverzüglich Maßnahmen ergriffen werden, wird sich in den kommenden Jahren die Fachkräftelücke noch weiter vergrößern und die Belastung der Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher nicht mehr zu kompensieren sein.
Die Politik darf den Fachkräftemangel im pädagogischen Bereich nicht zum Anlass nehmen, Geld zu sparen und die Haushalte auf Kosten guter Bildung zu sanieren. Wenn es möglich ist, ein Milliardenprogramm zur Ausstattung von Schulen mit Digitaltechnik aufzusetzen, so muss dies auch für die so wichtige Ausbildung von Lehrkräften sowie von Erzieherinnen und Erziehern gelten. Gute Bildung erfordert auch eine verlässliche öffentliche Finanzierung der Ausbildung von pädagogischen Fachkräften“, heißt es in einem Antrag der Fraktion, der am 17. Februar um 14:10 Uhr im Plenum diskutiert wird.
Die Fraktion fordert darin den Bund auf, für die Ausbildung von Lehrkräften und Erzieher:innen jeweils ein Sonderprogramm aufzulegen. „Zudem wollen wir, dass sich die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen der pädagogischen Fachkräfte spürbar verbessern. Außerdem wollen wir in Zusammenarbeit mit den Ländern Strategien entwickeln, um die Abbruchquoten bei Lehramtsstudierenden sowie von Erzieherinnen und Erziehern in Ausbildung deutlich zu senken, einen Rechtsanspruch auf einen Masterstudienplatz nach erfolgten Grundstudium durchsetzen und Maßnahmen ergreifen, um die Attraktivität der pädagogischen Berufe deutlich zu steigern. Die derzeit unterschiedlich praktizierten Quereinstiege bzw. praxisintegrierte Ausbildungen möchten wir standardisieren und von den Kultusministerien transparente Berechnungsgrundlagen des Fachkräftebedarfs.“