Aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zufolge waren rund eine Million Männer und Frauen im Alter von 65 bis 74 Jahren im vergangenen Jahr erwerbstätig. Etwa 600.000 von ihnen haben zusätzlich zur Rente gearbeitet, für 346 000 war die Arbeit im Alter die wesentliche Einkommensquelle. Das kommentiert Sahra Wagenknecht:
“Rund eine Million Männer und Frauen im Alter von 65 bis 74 Jahren war laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr erwerbstätig. Das ist ein enormer Anstieg von 5 Prozent im Jahr 2006 auf 11 Prozent im letzten Jahr. Rund ein Drittel von ihnen gibt an, zur Arbeit im Alter gezwungen zu sein, da die Rente nicht zum Leben reiche. Ich finde: Das muss sich ändern. Altersarmut muss nicht sein; es gibt Alternativen. Österreich zeigt, wie es geht. Dort zahlen alle in die gesetzliche Rentenkasse ein, das Rentenniveau liegt deutlich höher und der Durchschnittsrentner hat 800 Euro pro Monat mehr zur Verfügung als bei uns.
Wenn die Bundesregierung zur Entwicklung eines solchen Gesetzes einfach nur zu doof wäre, könnte sie also einfach von den Österreichern abschreiben. Das Problem ist aber wohl eher, dass sie die immer weitere Privatisierung und Aushöhlung der Rente ganz bewusst und im Interesse von Versicherungskonzernen betreibt. Wer deshalb Alternativen zur Altersarmut will, muss Riester-Schwachsinn und Rentenschwächung à la Betriebsrentenstärkungsgesetz von Nahles im September eine Absage erteilen.”