Von Sevim Dagdelen
Wir, rund 120 Politiker aus Linke, CDU, SPD, FDP und Grünen, Künstler und Journalisten haben mit einem gemeinsamen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) appelliert, sich bei ihrem Besuch von US-Präsident Joe Biden in dieser Woche für die Freilassung des Journalisten und Wikileaks-Gründers Julian Assange einzusetzen. Darin schreiben wir: „Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, wir bitten Sie inständig, helfen Sie, im Fall Julian Assange Brücken zu bauen. Machen Sie bei Ihren Gesprächen mit US-Präsident Joe Biden in Washington deutlich, wie wichtig es im Sinne der Verteidigung der Pressefreiheit ist, die Klage gegen den Wikileaks-Gründer fallen zu lassen, damit er in Freiheit im Kreise seiner Familie gesundheitlich genesen kann.“
Julian Assange, der kürzlich seinen 50. Geburtstag hinter Gittern in Isolationshaft im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London verbringen musste, ist seit nunmehr elf Jahren seiner Freiheit beraubt. Nachdem im Januar ein britisches Gericht die Auslieferung des WikiLeaks-Gründers Julian Assange an die USA abgelehnt hatte, wurde Anfang Juli der Berufungsantrag der USA gegen die erstinstanzliche Entscheidung zugelassen. Damit geht das Verfahren in die nächste Runde – Julian Assange muss nun weiter auf eine Entscheidung warten, ob er von Großbritannien an die USA ausgeliefert wird. Dort drohen ihm wegen seiner journalistischen Arbeit, darunter die Enthüllung von US-Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan, 175 Jahre Haft. Der UN-Sonderberichterstatter zum Thema Folter, Prof. Nils Melzer, warnt seit langem, Julian Assange zeige Symptome „psychischer Folter“. Alleine aus humanitären Gründen gehört Assange umgehend freigelassen!