Der Anteil der befristet Beschäftigten an allen abhängig Beschäftigten ist deutlich angestiegen, besonders bei der Altersgruppe der 25 bis 34-Jährigen. Hier hat der Anteil der Befristeten von 8,4 Prozent im Jahr 1991 auf 18,1 Prozent in 2016 zugenommen. In absoluten Zahlen von 756.000 auf 1.446.000.
Allgemein stieg bei den über 25-Jährigen1 der Anteil der befristet Beschäftigten von 5,9 Prozent im Jahr 1991 auf 8,5 Prozent 2016, von 1.612.000 Personen auf 2.818.000.
Dies geht aus der Antwort des Statistischen Bundesamtes auf eine entsprechende Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor.
Die stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE erklärt dazu:
"Der Befristungsirrsinn muss endlich gestoppt werden. Gerade bei jüngeren Menschen sorgen Befristungen dafür, dass sie elementare Dinge des Lebens nicht planen können, wie etwa eine Familiengründung. Die Armutsgefährdung von befristet Beschäftigten ist deutlich höher als bei unbefristeten. Befristungen sind zudem grundsätzlich ein Instrument zur Disziplinierung der Beschäftigten und zur Spaltung der Belegschaft."
Zimmermann weiter:
"Eine neue Bundesregierung muss endlich das Befristungsproblem angehen und die sachgrundlose Befristung abschaffen. Aber auch Befristungen mit Sachgrund müssen eingeschränkt werden und dürfen nur ausnahmsweise erfolgen, zum Beispiel bei längeren Vertretungen aufgrund von Krankheit."
1 Bei der Berechnung der Befristungsquote werden alle abhängig Beschäftigten ab 25 Jahren berücksichtigt. Jüngere Arbeitnehmer, die sich im Übergang vom Bildungs- zum Beschäftigungssystem befinden und häufig befristete Verträge haben, fließen nicht in die Berechnung ein. Auch die Gruppe der Auszubildenden, in der befristete Beschäftigung weit verbreitet ist, wird dadurch weitgehend nicht berücksichtigt. Der Indikator erfasst daher nicht das ganze Ausmaß befristeter Beschäftigung.