In Deutschland müssen immer mehr Senioren und Seniorinnen arbeiten. Das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von Dietmar Bartsch, über die das RedaktionsNetzwerk Deutschland berichtet.
2022 waren 1.066.895 Beschäftigte 67 Jahre alt oder älter. Das waren 15.000 Menschen mehr als im vergangenen Jahr und sogar 200.000 mehr als noch 2015.
Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE, kommentiert die Zahlen: "Immer mehr Menschen schuften mit über 67 Jahren. Altersarmut und schmale Renten treiben die Menschen zurück in die Arbeitswelt. Bei vielen ist das keine freiwillige Entscheidung, sondern notwendig, weil am Ende der Rente noch viel Monat übrig ist.
Ja, wir brauchen attraktive Jobs für Menschen über 60, aber wir brauchen auch einen Schutzschirm vor Altersarmut. Angesichts der Rekordinflation wird eine große Rentenreform immer dringlicher. Rentenniveau rauf auf 53 Prozent, Mindestrente von 1200 Euro und eine Rentenkasse, in die alle Bürger mit Erwerbseinkommen einzahlen - auch Abgeordnete, Beamte, Selbständige und ARD-Bosse."
Wie aus den Zahlen hervorgeht, sind mehr als 230.000 der arbeitenden Rentnerinnen und Rentner sozialversicherungspflichtig und rund 835.000 ausschließlich geringfügig beschäftigt. Hinzu kommen noch rund 21.000 in einem Nebenjob geringfügig Beschäftigte.
Mehr als 400.000 Beschäftigte sind dabei bereits über 70 und rund 138.000 sogar schon über 75 Jahre alt. Beschäftigte mit 67 Jahren und darüber arbeiten vor allem in Büros, als Fahrzeugführer im Straßenverkehr, in der Reinigung, der Lagerwirtschaft, in der Zustellung oder der Gebäudetechnik. Von den über 13.000 Beschäftigten, die 85 Jahre und älter sind, sind noch 446 als Fahrzeugführer im Straßenverkehr tätig.