Zum Hauptinhalt springen
Junge mit gelbem Pullover steckt Euro-Münze in ein hellblaues Sparschwein © iStock/Finanzwissen

20 Mrd. für eine wirksame Kindergrundsicherung!

Nachricht von Dietmar Bartsch,

Die Diakonie hat am Freitag ein Gutachten in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zu den Folgekosten von Kinderarmut vorgestellt. Die Folgekosten von Kinderarmut für den deutschen Staat betrugen laut OECD allein 2019 etwa 3,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, also 100 Milliarden Euro. Eine wirksame Kindergrundsicherung würde laut Diakonie und DIW 20 Milliarden Euro kosten und könnte 450.000 Kinder pro Jahr aus Armut holen.

"Bitte Bundesregierung, einfach zur Kenntnis nehmen, den eigenen Koalitionsvertrag ernst nehmen und eine Kindergrundsicherung, die diesen Namen verdient, einführen", schreibt Dietmar Bartsch im Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter). Diakonie-Präsident Lilie sagte dagegen, notwendig wären mindestens 20 Milliarden.

Ebenfalls am Freitag schickte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) ihren endlich fertig gestellten Gesetzentwurf an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). "Die Gesamtkosten betragen für den Zeitraum vom 1. Januar 2025 bis 31. Dezember 2025 3,5 Mrd. Euro", zitieren Medien aus dem Entwurf: "Die berechneten Kosten beruhen auf bekannten Daten und Leistungshöhen des Jahres 2023 und sind noch nicht auf die Folgejahre fortgeschrieben." Die Kindergrundsicherung soll 2025 erstmals ausgezahlt werden. Damit bleibt Paus deutlich hinter den von ihr ursprünglich geforderten zwölf Milliarden zurück.