Am 12. Februar 2017 wählt die 16. Bundesversammlung einen neuen Bundespräsidenten. Die Bundesversammlung ist ein nichtständiges Verfassungsorgan der Bundesrepublik Deutschland, dessen einzige Aufgabe es ist, den Bundespräsidenten zu wählen. Die 16. Bundesversammlung besteht aus den 630 Mitgliedern des Deutschen Bundestages und einer gleichen Zahl von Mitgliedern, die von den Volksvertretungen der Länder gewählt werden - insgesamt also aus 1.260 Mitglieder. DIE LINKE ist durch 94 Mitglieder in der 16. Bundesversammlung vertreten. Professor Christoph Butterwegge bewirbt sich für DIE LINKE um das Amt des Bundespräsidenten.
Bundesversammlung 2017
Themenpapiere der FraktionPressekonferenz am 21. November 2016
Dietmar Bartsch: "Demokratie lebt von der Alternative. Wir sind der Überzeugung, dass Christoph Butterwegge eine hervorragende Alternative in der Bundesversammlung ist. Er ist renommierter Armutsforscher, hat sich mit Rechtsextremismus befasst, mit vielen anderen Themen. Er steht für sozialen Zusammenhalt. Deshalb: Unsere Freude ist groß. Wir sind stolz einen solchen Kandidaten zu haben." YouTube
Beweggründe für meine Bewerbung um das Bundespräsidentenamt
"Mit meiner Kandidatur möchte ich die Öffentlichkeit für soziale Probleme sensibilisieren, denn obwohl die Gesellschaft immer stärker auseinanderfällt, nimmt das Establishment diesen Polarisierungsprozess nicht oder falsch wahr. Außerdem möchte ich der weiteren Zerstörung des Wohlfahrtsstaates durch neoliberale Reformen entgegentreten – gerade wird die Privatisierung der Autobahnen und damit ein neuerlicher Höhepunkt der Ökonomisierung und Kommerzialisierung aller Lebensbereiche vorbereitet – sowie jenen Teilen der Bevölkerung eine politische Stimme geben, die immer stärker ausgegrenzt werden", schreibt Professor Butterwegge. Weiterlesen (PDF)
Zur Person
Prof. Dr. Christoph Butterwegge, geb. 1951, Dipl.-Sozialwissenschaftler, war von Januar 1998 bis Juli 2016 Hochschullehrer für Politikwissenschaft, Mitglied der Forschungsstelle für interkulturelle Studien (FiSt) und zeitweilig Geschäftsführender Direktor des Instituts für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln.
1970 in die SPD eingetreten, wurde er als Juso-Funktionär 1974/75 wegen eines in den Blättern für deutsche und internationale Politik veröffentlichten Artikels mit dem Titel „Die rechte Herausforderung“ aus der SPD ausgeschlossen. Während der 1980er-Jahre wieder aufgenommen und in der Landesorganisation Bremen aktiv, trat er 2005 wegen Gerhard Schröders „Agenda 2010“, der Hartz-Gesetze und der Bildung einer Großen Koalition unter Angela Merkel (trotz einer rot-rot-grünen Bundestagsmehrheit) aus der SPD aus. Diese hatte sich während der rot-grünen Koalition so weit von ihren ursprünglichen Idealen (soziale Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität) entfernt, dass er keine Basis für eine Mitarbeit mehr sah. Seither gehört er keiner Partei an, stimmt aber häufiger mit Positionen der LINKEN überein.
Forschungsschwerpunkte: Friedensforschung und Rüstungskonversion; Sozialstaatsentwicklung und Armut; Rechtsextremismus, -populismus und Rassismus; Migration und Integration; Globalisierung und Neoliberalismus; demografischer Wandel. Seine letzten Buchveröffentlichungen: „Armut im Alter. Probleme und Perspektiven der sozialen Sicherung“ (mit Gerd Bosbach und Matthias W. Birkwald), Frankfurt am Main/New York: Campus Verlag 2012; „Krise und Zukunft des Sozialstaates“, 5. Aufl. Wiesbaden: Springer VS 2014; „Hartz IV und die Folgen. Auf dem Weg in eine andere Republik?“, 2. Aufl. Weinheim/Basel: Beltz Juventa 2015; „Armut in einem reichen Land. Wie das Problem verharmlost und verdrängt wird“, 4. Aufl. Frankfurt am Main/New: Campus 2016; „Kritik des Neoliberalismus“ (mit Bettina Lösch und Ralf Ptak), 3. Aufl. Wiesbaden: Springer VS 2016; „Reichtumsförderung statt Armutsbekämpfung. Eine sozial- und steuerpolitische Halbzeitbilanz der Großen Koalition“, Wiesbaden: Springer VS 2016; „Armut“, Köln: PapyRossa Verlag 2016