Wie Fonds und Private-Equity die Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern und Deutschland verändern
Finanzinvestoren übernehmen weltweit Krankenhäuser und andere Gesundheitsdienstleister. In Deutschland zeigt sich dieser Trend exemplarisch an der Übernahme von Medizinischen Versorgungszentren durch Private-Equity-Gesellschaften. International fördern auch staatliche Entwicklungsbanken diese Entwicklung. So hält die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft DEG 19 Beteiligungen an Gesundheitsfonds, die oft an Offshore-Finanzplätzen wie Mauritius oder den Kaimaninseln angesiedelt sind.
Die COVID-19-Krise zeigt, dass ein funktionierendes, allgemein zugängliches und öffentliches Gesundheitssystem essentiell ist – in Industrieländern ebenso wie im Globalen Süden. Daher wollen wir die steigende Bedeutung von Fonds- und Private-Equity im Gesundheitssektor auf drei Ebenen kritisch diskutieren.
- Warum treiben Entwicklungsbanken wie die DEG diese Entwicklung in Entwicklungs- und Schwellenländern voran, und was bedeutet dies insbesondere für marginalisierte Bevölkerungsgruppen in diesen Ländern?
- Wie wirkt sich die Privatisierung der Gesundheitsversorgung auf Ärztinnen und Ärzte, Patientinnen und Patienten und das Gesundheitssystem Indiens aus?
- Welche Spuren hinterlässt der Aufstieg von Private-Equity-Fonds im deutschen Gesundheitssystem?
PROGRAMM
14 Uhr Begrüßung und Einführung
- Eva-Maria Schreiber, MdB, Obfrau der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
14.10 Uhr Zur Rolle der DEG und anderer Entwicklungsbanken bei der Privatisierung von Gesundheitsdienstleistungen
- Anna Marriott, Oxfam UK
14.25 Uhr Profite auf Kosten der Gesundheit: Folgen der Privatisierung von Gesundheitsdienstleistungen am Beispiel Indien
- Dr. Abhay Shukla, Arzt, Aktivist People’s Health Movement
14.40 Uhr Private-Equity-Fonds in der deutschen Gesundheitsversorgung
- Achim Kessler, MdB, Gesundheitsökonomischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
14.55 Uhr Diskussion
- Moderation: Dr. med. Andreas Wulf, medico international
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