Spätestens seit dem Ukraine-Konflikt befinden sich die deutsch-russischen Beziehungen in einer Dauerkrise. Den westlichen Blick auf Russland beherrschen Empörung, Furcht – und Nichtakzeptanz russischer Interessen. Nun hat Präsident Putin Verfassungsänderungen angekündigt, die auch das Parlament stärken und die Amtszeit des Präsidenten auf zwei Amtsperioden begrenzen soll.
Russland, auch nach dem Zerfall der Sowjetunion der größte Staat der Erde, scheint ein Land der rätselhaften Widersprüche und bedrohlich für seine Nachbarn zu bleiben. Die russische »Zivilgesellschaft« sei schwach entwickelt und, wie die Presse, vom staatlichen Repressionsapparat unterdrückt. Westliche Medien verweisen auf grassierende Korruption und wirtschaftlichen Niedergang. Die russische Gesellschaft sei von sozialem Zerfall sowie religiösen und ethnischen Spannungen geprägt.
Doch wie ist die Lage in den unterschiedlichen Regionen und Wirtschaftszentren des Landes? Wie steht es tatsächlich um den sozialen Zusammenhalt? Welche politischen und gesellschaftlichen Perspektiven sehen die neuen russischen Eliten für den russischen Staat in einer sich herausbildenden multipolaren Weltordnung? An diesem Abend soll ein unverstellter Blick auf die innerrussischen Verhältnisse abseits gängiger Klischees versucht werden.
PROGRAMM
18.30 Uhr Begrüßung
- Dr. Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender
18.40 Uhr Russland und der »Westen« – zur aktuellen sicherheitspolitischen Lage
- Dr. Alexander S. Neu, MdB, Osteuropa-Beauftragter
18.50 Uhr Russian Agenda for the XXI Century: between Old Lessons and New Challenges
- Dr. Natalia Kovalevskaja, Universität. Petersburg, Fakultät f. Internationale Beziehungen
Der Vortrag von Dr. Natalia Kovalevskaja wird in Englisch gehalten. Eine Englisch/Deutsch-Dolmetschung wird angeboten.
19.20 Uhr Debatte
- Moderation: Dr. Alexander S. Neu
20 Uhr Schlusswort
- Alexander S. Neu
Eine Anmeldung ist aufgrund der Sicherheitsbestimmungen des Deutschen Bundestages nicht mehr möglich.