Die digitale Gesellschaft konfrontiert Bildungspolitik im weitesten Sinne, Schulpolitik und Pädagogik vor Ort mit neuen Herausforderungen. Zentral ist dabei die Frage, welche Rahmenbedingungen wir brauchen, um Menschen jeden Alters in einer digitalisierten Gesellschaft erfolgreiches Lernen zu ermöglichen. Auch die unterschiedlichen sozialen Lebensumstände von jungen Menschen nehmen Einfluss auf den Zugang zu Bildungschancen im Allgemeinen. Insbesondere benachteiligte junge Menschen sind bedroht beim Zugang zu digitalem Lernen abgehängt zu werden. Deshalb muss es uns gelingen, die digitale Spaltung abzubauen. Das gilt für den Zugang zu notwendigen Ressourcen, aber ebenso für die Entwicklung von Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien.
Dabei geht es nicht nur um die Stärkung von Medienbildung und die Entwicklung digitaler Kompetenzen. Unser Verständnis von Bildung selbst muss neu diskutiert werden: Was heißt Bildung unter den Bedingungen einer digitalen Gesellschaft?
Wir als DIE LINKE, aber auch wir als Bundestagsfraktion haben bisher noch nicht ausreichend belastbare Positionen zu dieser Frage, auch zeichnen sich durchaus Kontroversen ab. Deshalb wollen wir uns auf den Weg machen, Thesen und Positionen vorzulegen, um sie mit Expert*innen zu diskutieren. Gemeinsam wollen wir uns mit Praktiker*innen im Feld der Bildung vernetzen, in einen Erfahrungsaustausch treten. Wie gelingt es, best practice-Beispiele in die Breite zu bringen?
Programm:
9.30– 10 Uhr Anmeldung und Begrüßung
10 Uhr Eröffnung der Konferenz
- Birke Bull-Bischoff, MdB, Bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
10.15 Uhr Drei Impulse aus Wissenschaft und Praxis: Was bedeutet Bildung in einer digitalisierten Welt? – Chancen, Risiken, Spannungsfelder
1. »Digitale Bildung« und andere Paradoxien zwischen 0 und 1 – Einige Randnotizen über die Komplexität von Bildung in einer digitalen Welt
- Jun.-Prof. Dan Verständig, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Juniorprofessur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Bildung in der digitalen Welt
2. (Offene) Bildung für alle – wie Offenheit zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe beiträgt
- Christina Rupprecht, WIKIMEDIA Deutschland, Projektmanagerin Bildung, Wissenschaft und Kultur
3. Warum offene Standards und Software für öffentliche Schulen wichtig sind! – Angelegenheit des Herzens und eine rationale Wahl
- Daniela Küllertz, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, Regionale Programmleitung Sachsen-Anhalt
- Dr. Basil Stotz, IT-Schulexperte für open source, Kanton Genf (Schweiz)
11–12 Uhr Diskussion im Plenum
12–13 Uhr Mittagspause
13 Uhr Workshops
WS 1: Frühkindliche Bildung – Früh übt sich?
Inputgeber*innen:
- Jörg Kratzsch, GMK, Landesgruppensprecher Sachsen-Anhalt/ Fachgruppensprecher Kita
- Angela Bartz, Pädagogin, Fachberaterin frühkindliche Bildung, Werkstatt Kita Qualität
- Moderation: Birke Bull-Bischoff
WS 2: Die Schule des 21. Jahrhunderts
Inputgeber*innen:
- Mandy Rauchfuß, Direktorin der Gemeinschaftsschule Heinrich Heine in Halle
- Robert Assmann, Leiter des Bildungsamtes des Burgenlandkreises Sachsen-Anhalt
- Moderation: Monika Hohmann, Vorsitzende des Bildungsausschusses im Landtag von Sachsen-Anhalt
WS 3: Berufliche Bildung – Alles Trimmen auf Digital?
Inputgeber*innen:
- Björn Bosse, Referent Aus- und Weiterbildung, IHK Halle-Dessau
- Norman Balke, Projektleiter JOBSTARTER plus-Projekt DigiVA, HWK Halle
- Christian Kümmling, Berufsschullehrer an der Friedrich-List Berufsschule Halle
- Moderation: Dr. Petra Sitte, MdB, Stv. Fraktionsvorsitzende DIE LINKE. im Bundestag
15 Uhr Kaffeepause
15.30 –16 Uhr Präsentation der Ergebnisse aus den Workshops
16 –17 Uhr Podiumsdiskussion: Handlungsbedarfe auf den unterschiedlichen Ebenen
- Monika Hohmann
- Robert Assmann
- Birke Bull-Bischoff
- Moderation: Dr. Petra Sitte