Im Jahr des Erdschweins geht es aber auch um den Zusammenhalt in der Gemeinschaft, Teamgeist und fröhliches Zusammensein. Und so könnte ein weiteres Motto für dieses Jahr sein: Genieße das Leben und die schönen Seiten, die es zu bieten hat! clara bat einige Bundestagsabgeordnete der Fraktion DIE LINKE um ihre Empfehlungen für das Jahr 2019.
Die Münchnerin Nicole Gohlke fand – das mag überraschen – Intelligenz im Wilden Westen. Sie schlägt einen Besuch in einem gleichermaßen fiktiven wie futuristischen Vergnügungspark vor: Als Einstieg ins neue Jahr empfehle ich die Serie Westworld. Sie spielt auf sehr intelligente Weise mit dem alten Problem der Macht des Menschen über den Menschen. Dabei ist die Serie hochkarätig besetzt, clever geschrieben und höchst unterhaltsam, da sie gleichzeitig im Wilden Westen und der nahen Zukunft spielt, wo künstliche und menschliche Intelligenz auf ganz neue Fragen und Begegnungen stoßen.
Jörg Cezanne aus Hessen hat Freude an Bewegung und ist begeistert von der Dresden Frankfurt Dance Company: Moderner Tanz auf höchstem Niveau: großartige Tänzerinnen und Tänzer, meisterliche Choreografie, beeindruckende Bühnengestaltung. Die Kompanie ist unter anderem aus der ehemaligen Frankfurter Forsythe Company hervorgegangen. Regelmäßige Aufführungen finden in Dresden-Hellerau und im Bockenheimer Depot in Frankfurt statt. Die Gruppe geht aber auch auf Tournee. Mehr unter: www.dresdenfrankfurtdancecompany.com
Die Tübingerin Heike Hänsel verbindet in ihrem Tipp Sehen, Lesen und Laufen mit Reisen, die man träumen oder unternehmen kann: Ich empfehle einen Besuch der Ernst-Ludwig-Kirchner-Ausstellung »Erträumte Reisen« in der Bundeskunsthalle in Bonn, die noch bis zum 3. März 2019 zu sehen ist. Kirchner ist als Mitbegründer der Künstlergruppe Brücke, einer der wichtigsten deutschen Expressionisten. Etliche Bilder Kirchners zeigen das schweizerische Davos, dort lebte er bis zu seinem Tod. Wer will, kann in Davos das Kirchner-Haus besuchen, aber auch auf den Spuren Thomas Manns wandeln.
Kommen Sie in die Schweiz, das ist der Gipfel, meint André Hahn. Also auf nach Sachsen! In der Sächsischen Schweiz wohnend, empfehle ich einen Besuch im Elbsandsteingebirge. Vom Kurort Gohrisch bietet sich eine Wanderung auf den Pfaffenstein an. Auf dem Gipfel gibt es eine Baude mit vielfältigem Speisenangebot. Von dort sind es 45 Minuten zum Gohrischstein, von dem man eine grandiose Aussicht bis weit in die tschechische Berglandschaft hat. Wer zum Abschluss noch den Papststein erklimmt, wird erschöpft, aber auch glücklich sein.
Victor Perli wohnt im niedersächsischen Landkreis Wolfenbüttel. Er findet Weltkulturerbestätten gleich um die Ecke und Bella Italia im Harz: Warum weit reisen, wenn es in der Nähe so viel zu entdecken gibt? Schauen Sie mal, in welchen Gegenden im Umkreis von 250 Kilometern Sie noch nie waren. Ich kenne zum Beispiel noch nicht alle Nordseeinseln, obwohl ich aus Niedersachsen komme. Und Sie? Wie wäre es zum Beispiel mit Quedlinburg, der schönen Fachwerkstadt im Harz? Übrigens gibt es dort auch den ältesten Italiener im Osten. Er heißt Perli …
Gehen Sie mal wieder ins Kino! Das empfiehlt Zaklin Nastic, die in Gdynia geboren wurde und in Hamburg lebt. Sie plädiert für aufhellende Filme aus aller Welt: Im Jahr 2018 kam »Kler – Klerus« in die Kinos. In dem Film geht es um die verschiedenen Missbräuche in der katholischen Kirche und um deren viel zu großen Einfluss auf den politischen und gesellschaftlichen Alltag Polens. Den musste ich mir sofort anschauen. Ich wurde nicht enttäuscht und kann jeder und jedem nur empfehlen, im Jahr 2019 mehr kritische ausländische und aufklärerische Filme im Kino zu sehen!
Wer weit läuft, soll auch gut essen, meint Friedrich Straetmanns aus Bielefeld und weiß, wo beides möglich ist: In der landschaftlich schönen Gegend Ostwestfalen-Lippe empfehle ich den Hermannsweg als Wanderweg. Vom Hermannsdenkmal mit seinem wunderbaren Blick über Lippe, geht es 33 Kilometer durch hügelige Landschaft und Senner Sandboden nach Bielefeld. In Bielefeld lohnt die Einkehr im kleinen italienischen Restaurant De Sia, das bei zivilen Preisen mit einer handwerklich sauberen Küche aufwartet.
Kirsten Tackmann blickt von einem märkischen Dorf aus auf die Welt, fühlt sich verantwortlich für deren Erhalt und tut etwas dafür: Ich habe eine Leidenschaft, bei der sich die alltäglichen politischen Themen gut ins ganz private Handeln übersetzen: die naturnahe Gestaltung unseres Gartens. Das schärft den Blick: für die Verantwortung für Pflanzen und Tiere, für die dieses Stück Erde Lebensraum ist. Für die Veränderungen der Natur, die wir alle verantworten. Und dafür, dass wir unseren Blickwinkel verändern müssen, um sie zu erhalten.
Matthias Höhn aus Sachsen-Anhalt entdeckt selbst im Nichts Sehenswertes, darüber hinaus herzhafte, bodenständige wie weltläufige Getränke: In der Altmark, »in the middle of nüscht«, findet man ein paar wundervolle Orte. Für einen Ausflug empfehle ich Diesdorf. Hier gibt es eines der ältesten Freilichtmuseen, das mit über 20 Gebäuden die Lebensweise in der Region über Jahrhunderte veranschaulicht. Der Hofladen der ortsansässigen Süßmosterei bietet danach nicht nur eine erfrischende Schorle, sondern auch prämierten Gin. Prost Neujahr!
Kersten Steinke lebt am Kyffhäuser und lädt ein in diesen thüringischen Kreis der Superlative: Da gibt es das größte Rundbild Deutschlands und die älteste befahrbare Kaligrube, den schiefsten Turm, den tiefsten Burgbrunnen, den weltgrößten Zwiebelzopf und Europas kleinstes Naturschutzgebiet. Hier stehen die älteste funktionstüchtige Zuckerfabrik, der älteste Aussichtsturm Europas, Deutschlands höchster Fachwerkturm, die älteste Prunkkutsche und die einzige erhaltene Wasserfestung französischer Bauart.
Zusammengestellt von Georg Fehst