Deutschland hat eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Und doch mangelt es vor allem an einem: an Pflegekräften.
Grund eins ist die geringe Attraktivität und das schlechte Image des Berufs. Viele Pflegekräfte berichten, dass sie nicht selten aus ihrer Freizeit heraus zum Dienst geholt werden. Auch Pausenzeiten können nicht eingehalten werden. Es gibt kaum ein Mitspracherecht bei der Dienstplangestaltung.
Grund zwei: Studien weisen nach, dass die Arbeit in der Pflege die eigene Gesundheit massiv beeinträchtigt. Professionell Pflegende sind körperlich und seelisch häufiger krank als Beschäftigte in anderen Berufsgruppen. Das führt zu Grund drei: Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger verlassen ihren Beruf nach durchschnittlich weniger als acht Jahren.
Verantwortlich für den Pflegenotstand sind politische Versäumnisse. Viel zu lange wurden keinerlei Mindestgrenzen und Richtlinien für die pflegerische Besetzung von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen festgelegt. Viele Einrichtungen sparen deshalb bis heute am Personal. Das muss ein Ende haben!
Die Fraktion DIE LINKE fordert eine gesetzliche Personalbemessung in der Pflege – ambulant und stationär. Es braucht mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und eine anständige Bezahlung.
Pia Zimmermann ist Expertin für Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE