Jährlich fliegen Millionen Menschen mit dem Billigflieger Ryanair. Nur die wenigsten wissen, was sich hinter den Kulissen abspielt: Armutslöhne für Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sind keine Seltenheit. Immer wieder kommt es zu kurzfristigen Versetzungen an andere Standorte. Wer sich mehr als dreimal krank meldet, riskiert seinen Job. Die Folge: Pilotinnen und Piloten steigen krank ins Flugzeug. Das alles geht zulasten der Passagiersicherheit.
Umso beeindruckender, dass die Beschäftigten sich jetzt gemeinsam wehren. Sie kämpfen nicht zuletzt für einen Betriebsrat. Den gibt es laut Gesetz für das fliegende Personal – ausschließlich für dieses – nur, wenn der Arbeitgeber per Tarifvertrag zustimmt. Ryanair und Co. verweigern das bislang kategorisch.
Als Fraktion DIE LINKE handelten wir schnell und beantragten, das Recht auf betriebliche Mitbestimmung für das fliegende Personal zu garantieren und die Start- und Landerechte für Flugunternehmen an die Einhaltung grundlegender Arbeitnehmerrechte zu koppeln. Mit Erfolg: Die Große Koalition musste Teile unserer Forderungen übernehmen. Ende November 2018 beschloss der Bundestag, dass das fliegende Personal künftig auch ohne Zustimmung des Arbeitgebers einen Betriebsrat wählen kann. Jetzt wird es darauf ankommen, dieses Recht bei Ryanair und anderen Billigfluglinien umzusetzen. Meine Fraktion wird die Beschäftigten dabei nach Kräften unterstützen.
Pascal Meiser ist gewerkschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE