Warum ich gegen den Versandhandel mit Medikamenten bin? Wo das doch so schön einfach ist? Rezept in den Umschlag, Umschlag in den Postkasten und schon kriegt man das Medikament frei Haus. Fast wie den Burger von Lieferando oder die DVD von Amazon.
Stopp! Gesundheit ist schließlich kein Shoppingerlebnis. Meinetwegen soll jeder da einkaufen, wo es ihn oder sie glücklich macht, aber bei Arzneimitteln hört der Spaß auf. Arzneimittel gehören nicht in den Pakettransporter, sondern in die Apotheke.
Das fängt schon bei den Lagerbedingungen an. Wer möchte sein empfindliches Arzneimittel bei 30 Grad im Sommer stundenlang in der Hitze schmoren lassen? Und dann die Sicherheit: Wer hat nicht schon erlebt, dass ein eiliger Postbote ein Päckchen bei den Nachbarskindern abgegeben hat? Welche Versandapotheke fragt aktiv nach, ob mich der Arzt informiert hat, was bei der Einnahme zu beachten ist? Und wer ruft meinen Arzt an, wenn er den Eindruck hat, dass der eine falsche Dosierung verschrieben hat?
Richtig, das macht die Apothekerin vor Ort. Die liefert mir übrigens meine Medikamente auch nach Hause, wenn ich keine Zeit habe, sie während der Öffnungszeiten abzuholen, oder dafür zu krank bin. Kostenlos und am selben Tag. Einen Bonus, wie die ausländischen Konzerne, darf sie mir nicht geben. Aber dafür ist sie oder ein Kollege auch am Wochenende oder nachts für mich da. Diese Sicherheit wollen wir erhalten – auch auf dem Land. Deshalb tritt DIE LINKE dafür ein, dass rezeptpflichtige Medikamente nicht per Versandhandel vertrieben werden dürfen.