Wenn Konzerne wirtschaftliche Projekte mit Öko- und Sozialversprechen aufpeppen, sieht Kathrin Hartmann genau hin: »Grüne Lügen gehören zum System. Sie sollen die Hoffnung nähren, dass sich zerstörerische Unternehmen zum Guten wenden.« Nun knöpft sie sich Energiekonzerne wie RWE vor, weil durch intensive Ausbeutung von Rohstoffen weltweit auch Emissionen und Hunger wachsen. Zugleich leidet die Natur wie nie zuvor. Fazit: »Gerechte Veränderungen kommen niemals von den Mächtigen, sondern immer von unten, von den Rändern der Gesellschaft und aus den Peripherien in den Ländern des Südens.« Kathrin Hartmann zeigt mutige Menschen, die diesen Kampf führen.
Kathrin Hartmann: Die grüne Lüge. Blessing, 240 Seiten, 15 Euro
Unter anderem das schlechte Ergebnis der SPD im Bundestagswahlkampf 2017 verhinderte einen Politikwechsel. Markus Feldenkirchen beobachtete aus nächster Nähe, wie ihr Kanzlerkandidat scheiterte: »Nie zuvor lagen in der deutschen Politik ein solcher Höhenflug und ein so tiefer Absturz näher beieinander. Nachdem ihm im Frühjahr 2017 die Massen zugejubelt hatten, galt Schulz vielen Deutschen zuletzt als der verlogenste und postengeilste Politiker des Landes.« Die spannende Reportage über jene Chaos-Kampagne wirft Fragen auf: Warum geben wir uns mit oberflächlichen Politberichten zufrieden? Wann diskutieren wir weniger über Macht und mehr über machtvolle Lösungen?
Markus Feldenkirchen: Die Schulz-Story. DVA, 320 Seiten, 20 Euro