„Die Zahl der BAföG-geförderten Studenten ist auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gefallen. Die Zahl der Studenten insgesamt ist im selben Zeitraum um rund ein Drittel gestiegen. Unter den Schülern ist die Zahl der Geförderten seit 2009 um ein Drittel – 100.000 Personen – gefallen. Die Bedeutung des BAföG rutscht von einem Tiefpunkt zum nächsten“, erklärt Nicole Gohlke, hochschul- und wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Zahl der BAföG-Geförderten im Jahr 2018. Gohlke weiter:
„Ein Studium oder eine förderfähige Ausbildung aufzunehmen wird dadurch zu einer immer schwereren finanziellen Belastung für junge Menschen und ihre Familien. Das schlägt sich auch darin nieder, dass immer weniger Kinder aus Nicht-Akademikerhaushalten den Weg an die Hochschulen finden. So werden Lebenswege versperrt und Potentiale nicht ausgeschöpft.
Die Bundesregierung wird sich daran messen lassen müssen, ob ihre halbherzige BAföG-Reform breiteren Schichten den Zugang zu Bildung ermöglicht. Angesichts des langfristigen Trends beim BAföG müsste schnell mehr geschehen: armutsfeste Fördersätze, die ein Lernen ohne Nebenjob ermöglichen, Bewilligungszeiträume, die der Realität an den Hochschulen entsprechen und nicht der imaginären Regelstudienzeit, Förderung von Teilzeitstudien und lebenslangem Lernen. Ein echter Bildungsaufschwung ist ohne Stärkung des BAföG nicht zu machen.“