„Die Freude über den ‚robusten Arbeitsmarkt‘ bei der Regierung ist groß. Doch trotz hoher Arbeitslosenzahlen und einer Vielzahl offener Stellen kommen viel zu wenig Arbeitsuchende wieder ins Erwerbsleben. Die Untätigkeit der Ampel finde ich unerträglich", kommentiert Jessica Tatti, arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die heute von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Arbeitslosenzahlen. Tatti weiter:
„Die Bundesregierung kommt mit immer neuen Ankündigungen um die Ecke, wie sie die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften bedienen kann. Die Debatte versteift sich aber darauf, wie den Unternehmen möglichst billig und unkompliziert ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland zugeführt werden können. Die Bundesregierung verdrängt offenbar völlig, dass es immer noch sehr viele Arbeitslose gibt und sich immer noch viel zu viele Menschen in unfreiwilliger Teilzeit und prekären Beschäftigungen finden. Die Ampel setzt aufs falsche Pferd.
Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich wieder mehr in die Aus- und Weiterbildung arbeitsloser Menschen zu investieren. Aus Arbeitslosen müssen Fachkräfte werden. Der aktuelle Abwärtstrend bei den geförderten Maßnahmen ist besorgniserregend. Die Zahl der geförderten Personen sank in der Arbeitslosenversicherung um vier Prozent, bei den Jobcentern sogar um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Kürzungen im kommenden Jahr bei den Fördermitteln durch die Ampel sind absurd und weisen in die völlig falsche Richtung. So bleiben weiterhin Millionen von Menschen auf dem Abstellgleis. Die Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent bedeutet, dass auch weiterhin über drei Millionen Menschen auf Unterstützung warten, um wieder in Arbeit zu kommen. Mehr geförderte Aus- und Weiterbildung gehören zwingend zu einer nachhaltigen Arbeitsmarktpolitik.“