„Von den aktuell 500 nicht verfügbaren Medikamenten, darunter 120 Antibiotika, sind auch schon wieder Kinderarzneien - Fiebersäfte und Antibiotika – betroffen, das melden inzwischen Apotheken von Nord bis Süd. Die Pharmaindustrie warnt vor übersteigerten Erwartungen an ihre Produktionskapazitäten und der Großhandel kann weder liefern noch bevorraten, wenn Arzneimittel gar nicht produziert werden, weil sich die Herstellung aus Sicht der Pharmaindustrie nicht rechnet. Offenbar konnten im Laufe des Sommers die Vorräte an Erkältungsmedikamenten noch nicht wieder aufgefüllt werden, weshalb viele Apotheken sogar befürchten, dass die Lage schlimmer werden könnte als im letzten Jahr. Es ist ein Desaster mit Ansage und das Gegenteil von Versorgungssicherheit", erklärt Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, einen Monat nach dem von Gesundheitsminister Lauterbach anberaumten „Spitzengespräch zur Versorgungslage bei Kinderarzneimitteln“, bei dem der Minister sagte, „Wir sind deutlich besser aufgestellt als im letzten Jahr“. Vogler weiter:
„Es steht zu befürchten, dass Lauterbach mal wieder leichtfertig Ankündigungen gemacht hat, die nicht eingehalten werden. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass weder das neue Arzneimittelgesetz noch der im September vollmundig präsentierte ‚5-Punkte-Plan zur Sicherung der Versorgung mit Kinderarzneimitteln‘ ausreichen, um die Situation kurz- und mittelfristig zu verbessern.
Vor diesem Hintergrund auch noch die Eltern verantwortlich zu machen mit dem Appell, keine Medikamente für ihre Kinder zu ‚horten‘, ist da einfach nur zynisch. Dieser Minister enttäuscht auf ganzer Linie.“