„Gesundheitsminister Spahn poltert erneut, die Krankenkassen sollten endlich aufhören, Beitragsgelder zu horten. Er kennt aber nur eine kurzsichtige und ungerechte Lösung: Abbau der Rücklagen zugunsten der Arbeitgeber, die aber an deren Aufbau gar nicht beteiligt waren. Dabei haben wir gerade jetzt die Chance, die Reformen der Agenda 2010-Politik, die Versicherte benachteiligen, ungeschehen zu machen: Was spricht denn gegen die vollständige Erstattung von Arzneimitteln, Zahnersatz oder Brillen?“, erklärt Achim Kessler, Sprecher der Fraktion DIE LINKE für Gesundheitsökonomie und Obmann im Gesundheitsausschuss. Kessler weiter:
„Die Versicherten haben aufgrund der Zusatzbeiträge bisher 145 Milliarden Euro mehr eingezahlt als die Arbeitgeber. Die Versicherten zahlen weiterhin etwa 4 Milliarden Euro im Jahr für Zahnersatz, Brillen und andere medizinisch notwendige Leistungen aus eigener Tasche – ohne einen Cent der Arbeitgeber. Brillen oder Zahnersatz sind kein optionaler Luxus, sondern sollten als medizinisch notwendige Leistungen kostenfrei zur Verfügung stehen. Die 2004 mit dem GKV-Modernisierungsgesetz beschlossenen Leistungskürzungen in der gesetzlichen Krankenversicherung sind zurückzunehmen, um eine sozial gerechte Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Deutschland zu ermöglichen.“