„2017 haben sowohl der Hunger als auch die weltweite Ungleichheit zugenommen. Die Zahl der Hungernden stieg im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf 815 Millionen Menschen, die Zahl der US-Milliardäre um 13 Prozent auf 2.043 Menschen Diese beiden Entwicklungen hängen unmittelbar zusammen. Denn das global agierende Kapital macht seine Profite auf Kosten der Armen und Abgehängten und mehrt damit auch den Hunger. Immer mehr Menschen weltweit verlieren den Zugang zu Land, zu existenzsichernder Arbeit sowie zu guten und bezahlbaren Nahrungsmitteln. Und die Bundesregierung macht sich zur Komplizin dieser tödlichen Politik“, erklärt Niema Movassat, Sprecher der Fraktion DIE LINKE für Welternährung, anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober. Movassat weiter:
„Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren die Entwicklungsgelder für die ärmsten Länder zurückgefahren. Gerade diese Staaten sind aber besonders stark von Hunger betroffen und bräuchten mehr statt weniger Unterstützung. Zudem kooperiert die Bundesregierung in der Entwicklungszusammenarbeit mit Agrarkonzernen wie Bayer, die damit ihren Profithunger, ganz sicher aber nicht den Hunger der Menschen stillen. Und staatseigene Unternehmen wie die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) finanzieren Projekte in Entwicklungsländern, bei denen Menschen von ihrem Land vertrieben und grundlegende Menschenrechte verletzt werden.
Die nächste Bundesregierung muss hier eine radikale Trendwende einleiten und die Unterstützung der Armen und Ausgegrenzten ins Zentrum ihrer Politik stellen. Nur dann besteht die Möglichkeit, dass wir den Welternährungstag 2018 mit Würde und Zuversicht begehen können.“