„Wir erleben gegenwärtig einen epochalen Umbruch der Arbeitswelt, von dem die Metall- und Elektroindustrie in besonderer Weise betroffen ist. Einer Beschäftigtenumfrage der IG Metall zufolge haben bereits 52,5 Prozent der Betriebe damit begonnen, Arbeitsplätze abzubauen. Die Tarifrunde ist also vor allem eine Auseinandersetzung um die Ausgestaltung des aktuellen Strukturwandels“, erklärt Susanne Ferschl, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die Tarifrunde der IG Metall und die für morgen geplanten Warnstreiks. Am 1. März endet um 24 Uhr die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie. Die IG Metall hat die Gestaltung des Strukturwandels in den Mittelpunkt der Tarifrunde gerückt und will dafür wichtige Weichen stellen. Ferschl weiter:
„Beschäftigungssicherung und nachhaltige Konzepte für den Erhalt industrieller Standorte dürfen sich nicht ausschließen, und der ökologische Umbau der Industrie darf nicht auf Kosten der Beschäftigten betrieben werden. Vor diesem Hintergrund ist das Angebot der Arbeitgeber eine bodenlose Respektlosigkeit gegenüber den 3,8 Millionen Beschäftigten. Die Arbeitgeber haben jegliches Maß verloren. Sie fordern unverhältnismäßig lange Laufzeiten und eine erhebliche Verschlechterung der jährlichen Sonderzahlungen. Es scheint sich eine neue Qualität in der Tarifauseinandersetzung anzubahnen: Offenbar reicht es den Arbeitgebern nicht, ihre Trommeln für Nullrunden zu rühren. Sie wollen den Beschäftigten über Einschnitte bei den Sonderzahlungen auch etwas wegnehmen. Damit legen sie die Axt an das Fundament jahrzehntelanger Tarifpolitik in der Bundesrepublik. Ein Strukturwandel, wie wir ihn gegenwärtig erleben, kann nicht gegen die Beschäftigten, sondern muss mit ihnen gemeinsam gestaltet werden.“