„Die Forderung des obersten Arbeitgebervertreters nach einer weiteren Flexibilisierung des Tarifsystems ist nichts anderes als organisierte Tarifflucht auf Raten. Eine Rosinenpickerei, die selbst tarifgebundenen Arbeitgebern die freie Wahl lassen würde, welche Teile eines Tarifvertrags sie anwenden, wird am Ende zu einer Verschärfung des Wettbewerbs auf dem Rücken der Beschäftigten führen“, erklärt Pascal Meiser, gewerkschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, zu einem entsprechenden Vorstoß von Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. Meiser weiter:
„Wir brauchen endlich wieder bessere gesetzliche Rahmenbedingungen, die die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften und damit auch die Tarifbindung stärken. Dazu gehören ein Verbot sachgrundloser Befristungen und die drastische Beschränkung von Leiharbeit genauso wie die Erleichterung der Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen. Nur durch eine solche Erleichterung können ausgehandelte Tarifverträge bei Bedarf auf ganze Branchen ausgedehnt und so nicht zuletzt grenzüberschreitendes Lohndumping unterbunden werden. Die Bundesregierung betreibt hier trotz anderslautender Ankündigungen leider weiter Arbeitsverweigerung.“