„Nach wie vor bestehen beim Zugang von Migrantinnen und Migranten zu Gesundheitsdienstleistungen diskriminierende Hürden. Das SVR-Jahresgutachten verdeutlicht, dass es großen Nachholbedarf gibt, um Chancengleichheit bei der Gesundheitsversorgung zu gewährleisten“, erklärt Gökay Akbulut, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zur Veröffentlichung des Jahresgutachtens 2022 des Sachverständigenrats für Integration und Migration (SVR). Akbulut weiter:
„Obwohl sich das Merkmal ‚Migrationshintergrund‘ nicht immer nachteilig auswirken muss, haben etwa Sprachbarrieren und eine fehlende kulturelle Sensibilität der Gesundheitsdienste zur Folge, dass zahlreiche Menschen nicht chancengleich gesundheitliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Das Gesundheitswesen muss diversitätssensibler werden.
Auch in der Corona-Pandemie wurden die nachteiligen Folgen von struktureller Diskriminierung in der Gesundheitsversorgung deutlich. Überdurchschnittlich viele nicht-deutsche Staatsangehörige sind an den Folgen einer Corona-Erkrankung verstorben. Schutzmaßnahmen konnten nicht eingehalten werden, weil beengte Wohn- und prekäre Arbeitsverhältnisse es nicht erlaubten. Die Bundesregierung muss der gesundheitlichen Versorgung endlich eine viel größere Aufmerksamkeit widmen.“