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Substitutionspraxis in Haft bundeseinheitlich regeln

Pressemitteilung von Frank Tempel,

Anlässlich des morgigen nationalen Gedenktags für verstorbene Drogenabhängige erklärt Frank Tempel, drogenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE:

„Von insgesamt circa 80.000 inhaftierten Menschen in Deutschland sind 25 bis 30 Prozent abhängig von illegalen Drogen wie Heroin. Es ist daher notwendig, dass das Angebot der Substitutionstherapie mit Methadon, Buprenorphin sowie Diamorphin flächendeckend auch in den Haftanstalten angeboten wird bzw. die bestehende Therapie fortgeführt werden kann. Länder wie Österreich und die Schweiz zeigen, dass das möglich ist. Dazu bedarf es außerdem einer bundeseinheitlichen Regelung - auch um den bayerischen Verhältnissen der Substitutionsverweigerung für Häftlinge endlich ein Ende setzen zu können. Die Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS) merkt zum erzwungenen Ausstieg aus der Substitution bei Haftantritt in Bayern an: ‚Diese erhöht Gesundheits- und Lebensgefahren des Patienten erheblich.‘ Weitere Maßnahmen zur Förderungen der Gesundheit in Haft sind ebenso notwendig. Dazu gehört auch der flächendeckende anonyme Zugang zu sterilem Drogenkonsumzubehör. Einen entsprechenden Antrag zur allgemeinen Verbesserung der Substitutionstherapie hat die Linksfraktion dazu im Bundestag gestellt. Dieser wurde durch die Stimmen der Koalitionsfraktionen aber auch mit den Stimmen der SPD gegen die Stimmen von uns und den Grünen abgelehnt.“ Link: dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/128/1712825.pdf