„Diese Ergebnisse sind wirklich erschreckend. Sie machen wütend und schreien förmlich nach schnellem und umfassendem Handeln. Unsägliche Kettenbefristungen, fehlende Mitbestimmung, eklatante Verletzungen von gesetzlich festgeschriebenen Arbeitnehmerrechten und unregulierte Arbeitszeiten sind an der Tagesordnung. Es ist beschämend, wie viele Hochschulen und Forschungseinrichtungen als Arbeitgeber so agieren und mit ihren studentischen Beschäftigten umgehen – prekäre Arbeitsverhältnisse und arbeiten für lau ausgerechnet im öffentlichen Dienst", erklärt Nicole Gohlke, stellvertretende Vorsitzende und hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zu den heute vorgestellten Ergebnissen der Studie „Jung, akademisch, prekär?“ des iaw (Institut für Arbeit und Wirtschaft der Universität Bremen) im Auftrag der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Gohlke weiter:
„Für die meisten studentischen Beschäftigten sind diese Arbeitsverhältnisse die Grundlage, um ihr Studium zu finanzieren und sich über Wasser zu halten. Doch dafür reicht das Geld nicht aus. Laut der Studie liegen die Beschäftigungsverhältnisse mehrheitlich unterhalb der 450 Euro-Grenze. Damit muss jetzt endlich Schluss sein. Statt Ausbeutung müssen sichere Arbeitsbedingungen für studentische Beschäftigte her. Sie müssen endlich tarifvertraglich und gesetzlich in den Ländern abgesichert werden – in allen Bundesländern, nicht nur in Berlin. Und die Bundesregierung muss endlich eine umfassende Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes auf den Tisch legen, die u.a. eine Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten für studentische Beschäftigte umfasst.“