„Befristete Arbeitsverhältnisse sind nichts anderes als die Verlagerung von Marktrisiken auf die Beschäftigten und eine Verlängerung der Probezeit. Es ist inakzeptabel, dass sich die Unternehmen aus ihrer sozialen Verantwortung stehlen“, erklärt Susanne Ferschl, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, zur heute veröffentlichten Studie „Qualität der Arbeit“ des Statistischen Bundesamts, der zufolge knapp zwei Drittel der Befristungen eine Laufzeit von unter einem Jahr haben. Ferschl weiter:
„Arbeitgeber nutzen Befristung systematisch als Disziplinierungsinstrument, weil die Regierung sie lässt. Wer nicht weiß, ob, was oder wo er in den nächsten Monaten arbeitet, lebt in permanenter Unsicherheit. So ist jegliche Planung für die Zukunft unmöglich. Befristung – wie auch Leiharbeit – diszipliniert einzelne Beschäftigte, aber auch ganze Belegschaften. In der Hoffnung auf eine Festanstellung oder aus Angst, diese zu verlieren, werden schlechte Arbeits- und Lohnbedingungen akzeptiert.
DIE LINKE fordert, die Befristungsgründe auf ein Mindestmaß zu reduzieren und die sachgrundlose Befristungen ganz zu verbieten. Bei öffentlicher Finanzierung darf die Befristung der Haushaltsmittel kein Grund mehr für die Befristung von Arbeitsverträgen sein.“