„Das grundsätzliche Problem ist lange bekannt, doch die aktuellen Zahlen sind in ihrem Ausmaß erschreckend: Fast zwei Drittel der Beschäftigten fühlen sich permanent an der Grenze der eigenen Belastbarkeit. Mehr als drei Viertel gehen davon aus, dass sie in ihren Berufen nicht das Rentenalter erreichen werden. Ursache hierfür sind insbesondere schlechte Arbeitsbedingungen und die Erwartung, dass diese sich noch weiter verschlechtern“, erklärt Heidi Reichinnek, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die heute anlässlich des Welttags der Sozialen Arbeit von Verdi vorgestellten Daten einer Studie, für die bundesweit Beschäftigte aus unterschiedlichen Bereichen der sozialen Arbeit befragt wurden. Reichinnek weiter:
„Die Zahlen belegen, dass endlich etwas passieren muss - und zwar schnell. Der Fachkräftemangel ist in allen sozialen Berufen Realität – bei den harten Arbeitsbedingungen mit viel zu niedriger Bezahlung nicht verwunderlich. Die meisten Angestellten im sozialen Bereich brennen für ihren Beruf – nach wenigen Monaten merken sie aber oft, dass es auf Dauer einfach nicht zu schaffen ist und sehen sich gezwungen, aus ihren Berufen auszusteigen. Corona hat die Situation noch weiter verschärft.
So darf es nicht weitergehen. Die Daten zeigen nämlich auch, dass ein Zusammenbruch von relevanten Teilen der Kinder- und Jugendhilfe droht. Die Ampel duckt sich weg und verweigert die Realität. DIE LINKE fordert einen Fachkräftegipfel für Soziale Arbeit statt weiterer Sonntagsreden. Soziale Arbeit hält unsere Gesellschaft zusammen, und das muss sich endlich auch im Regierungshandeln niederschlagen. Der Bund muss sich mit Ländern, Kommunen, Gewerkschaften und Trägern zusammensetzen und mit ihnen gemeinsam Lösungswege zur Überwindung der akuten Krise finden. Es braucht massive Anstrengungen, um soziale Berufe aufzuwerten, und das kostet Geld. Das, was wir heute investieren, wird die Folgekosten reduzieren.“