„Bundesregierung und Europäische Union müssen endlich entschieden die moderne Sklaverei bekämpfen – in Europa und auch an jedem anderen Ort der Welt. Da Ausbeutung ein Kernelement der kapitalistischen Wirtschaftsweise ist und durch Sklaverei jährlich 150 Milliarden US-Dollar Gewinn erwirtschaftet wird, können nur ein gerechteres Weltwirtschaftssystem und die Bekämpfung von Ungleichheit langfristig zu einer Beendigung moderner Sklaverei führen“, erklärt Zaklin Nastic, Abgeordnete und Menschenrechtsexpertin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, anlässlich des Internationalen Tages für die Abschaffung der Sklaverei am 2. Dezember. Nastic weiter:
„Sklaverei ist in fast allen Ländern der Welt verboten – und dennoch sind heute weltweit 40 Millionen Menschen davon betroffen. Eines der bekanntesten Beispiele weltweit sind die derzeit mehr als zwei Millionen Arbeitsmigrantinnen und -migranten, die auf den WM-Baustellen Katars unter Bedingungen arbeiten, die Zwangsarbeit gleichen. Mehr als 6.700 Menschen sind dort seit dem Jahr 2011 ums Leben gekommen.
Der Kampf hiesiger Institutionen und europäischer Regierungen gegen moderne Sklaverei ist halbherzig. Auch in den europäischen Industriestaaten gibt es massenhaft Ausbeutung und Rechtlosigkeit, insbesondere in Zusammenhang mit Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen und der Arbeitsausbeutung. Besonders Migrantinnen und Migranten sind davon betroffen.
Deutsche und europäische Sicherheitsbehörden müssen besser geschult werden, um moderne Sklaverei erfolgreich identifizieren und bekämpfen zu können. Betriebe, vor allem aus der Fleisch-, Paket- und Baubranche, müssen häufiger kontrolliert werden. Mit einem wirklich effektiven Lieferkettengesetz könnten Deutschland und die EU hierzulande und weltweit Menschenrechte in der gesamten Lieferkette durchsetzen, anstatt Konzerninteressen den Vorrang zu geben.“