„Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird immer dramatischer. Viele Beschäftigte sind immer länger in Kurzarbeit und wissen nicht mehr, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen. 60 bzw. 67 Prozent mit Kind, aber selbst 70 bzw. 77 Prozent nach vier Monaten, sind bei einem niedrigen Lohn, zum Beispiel im Einzelhandel, in der Gastronomie oder im Hotelgewerbe, zum Leben einfach zu wenig. Viele müssen auf ihr Erspartes zurückgreifen, wenn sie denn welches haben, oder sie beantragen Hartz IV. Das Kurzarbeitergeld muss sofort auf 90 Prozent des Nettoentgelts erhöht werden - für diejenigen, die nur den gesetzlichen Mindestlohn bekommen, auf 100 Prozent. Das fordern wir seit Beginn der Krise. Doch die Bundesregierung tut zu wenig und lässt die Menschen im Stich.“, erklärt Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE, zum aktuellen Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit. Zimmermann weiter:
„Allgemein hat die Corona-Pandemie die Einkommenssituation von Millionen Menschen deutlich verschlechtert, insbesondere von denjenigen, die vorher schon nicht viel hatten. Bei vielen Beschäftigten im Niedriglohnbereich und Soloselbständigen hat sich das Einkommen deutlich reduziert. Die Langzeitarbeitslosigkeit steigt deutlich an. Die Bundesregierung muss Menschen mit geringem Einkommen und Erwerbslose endlich besser unterstützen, sonst droht eine soziale Katastrophe. Der Zugang zur Arbeitslosenversicherung muss erleichtert und Hartz IV durch eine sanktionsfreie Mindestsicherung ersetzt werden, die wirklich vor Armut schützt und Teilhabe ermöglicht.“