„Die Bundesregierung muss die Mahnung des Ethikrats ernst nehmen und den Bedarf von Menschen mit Pflegebedarf in den Mittelpunkt stellen“, befürwortet Pia Zimmermann, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die heute veröffentliche Stellungnahme des Ethikrats zu Robotik in der Pflege. Pia Zimmermann weiter:
„Robotik kann eine sinnvolle Ergänzung in der Pflege sein, so etwa beim Heben. Ersatz für bedarfsgerechte Pflege kann und wird sie nie sein. Niemand darf deshalb so tun, als könne mit dem Einsatz von Robotik dem Personalnotstand begegnet werden. Das ist schlicht unmöglich, im Gegenteil ergeben sich neue Arbeitsfelder für Pflegekräfte, auf die diese sich zusätzlich einstellen müssen.
Neben den ethischen und sozialen Aspekten, die der Ethikrat anspricht, muss die Bundesregierung außerdem dafür sorgen, dass der Einsatz von Robotik Menschen mit Pflegebedarf nicht zusätzlich finanziell belastet. Absolute Effizienz, die dem Robotik-Einsatz in der öffentlichen Debatte immer noch zugrunde liegt, hat in der Pflege ohnehin nichts verloren. Die Anreize durch fiktives Einsparpotential durch Roboter, das einzig den Pflegeanbietern nutzen würde, dürfen nicht auch noch dadurch verstärkt werden, dass Menschen mit Pflegebedarf die Einführung der Robotik finanzieren müssen. Die Investitionskosten in der stationären Pflege sind ohnehin schon zu hoch, da dürfen keine weiteren Begehrlichkeiten der Anbieter von Technik hinzukommen.“