„Auch 2017 wurde der überfällige Richtungswechsel in der Arbeitsmarktpolitik nicht vollzogen. Es ist und bleibt ein Skandal, dass Millionen Beschäftigte Niedriglöhne beziehen, unfreiwillig in Teilzeit arbeiten, mit Hartz IV aufstocken oder mehreren Jobs nachgehen müssen, um über die Runden zu kommen. Arbeit muss existenzsichernd werden. Der Mindestlohn muss auf zwölf Euro erhöht werden, Leiharbeit und sachgrundlose Befristungen dürfen nicht länger möglich sein. Eine neue Bundesregierung muss dringend die Rahmenbedingungen für gute Arbeit schaffen. Armut trotz Arbeit muss endlich der Vergangenheit angehören. Bei den Sondierungsgesprächen muss Arbeitsmarktpolitik daher höchste Priorität haben“, erklärt Sabine Zimmermann, stellvertretende Vorsitzende und Arbeitsmarktexpertin der Fraktion DIE LINKE, zum aktuellen Bericht der Bundesagentur für Arbeit. Zimmermann weiter:
„Noch immer werden viel zu viele langzeiterwerbslose Menschen, ältere Erwerbslose und Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt einfach abgeschrieben. Einerseits braucht es hier bessere arbeitsmarktpolitische Unterstützungsleistungen, andererseits müssen die Arbeitgeber endlich umdenken und auch diesen Menschen eine Chance geben, die im Regelfall hochmotiviert sind, anstatt über einen vermeintlichen Fachkräftemangel zu klagen. Zudem ist ein öffentlich geförderter Beschäftigungssektor – zu existenzsichernden Löhnen und guten Arbeitsbedingungen – längst überfällig.“