„Angesichts einer Inflation, die bei ärmeren Haushalten mit zehn Prozent zu Buche schlägt, des erhöhten Zusatzbeitrags bei der Krankenversicherung und der geplanten Anhebung des Pflegebeitrags wird von der Rentenerhöhung ab Juli leider nichts übrigbleiben. DIE LINKE fordert deshalb zum 1. Januar 2024 eine außerordentliche, also eine einmalige und zusätzliche Rentenerhöhung von zehn Prozent. Damit würde das Rentenniveau auf lebensstandardsichernde 53 Prozent angehoben werden, und die Kaufkraft der Renten wäre gesichert“, erklärt Matthias W. Birkwald, renten- und alterssicherungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Birkwald weiter:
„Eine zehnprozentige Rentenanpassung ist mit einer Beitragserhöhung von zwei Prozentpunkten, also von je einem Prozentpunkt des Bruttoeinkommens für Beschäftigte und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, stabil finanzierbar. Es ist gut, dass durch eine bessere Lohnentwicklung im Osten die Angleichung des Rentenwertes Ost an den des Westens schon ein Jahr früher erreicht wird. Aber auch dieser überfällige Schritt wird von den zukünftigen Rentnerinnen und Rentnern im Osten teuer bezahlt werden, denn ihre Löhne werden ab dem kommenden Jahr bei der Rentenberechnung nicht mehr auf die höheren Westlöhne umgerechnet werden.
Die Renten in Deutschland sind im internationalen Vergleich viel zu niedrig. Darum fordere ich die Bundesregierung auf, alle Kürzungen bei der Rente rückgängig zu machen, die sogenannte ,Grundrente‘ zu einem echten Rentenzuschlag für die Beschäftigten im Niedriglohnsektor auszubauen und eine einkommens- und vermögensgeprüfte Solidarische Mindestrente von derzeit 1200 Euro netto (für Alleinstehende) einzuführen, denn niemand soll in Armut leben müssen. Auch nicht im Alter.“