„Ich fordere die Bundesregierung dringend auf, jegliche Rekrutierung Minderjähriger in Deutschland umgehend zu beenden und sich weltweit über Hilfsprogramme, medizinische und psychische Versorgung für Betroffene sowie den Stopp aller deutschen Rüstungsexporte dafür einzusetzen, dass kein Kind mehr in Krieg und Tod geschickt wird“, erklärt Zaklin Nastic, menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE und Obfrau im Verteidigungsausschuss des Bundestags, anlässlich des diesjährigen Red Hand Day am 12. Februar. Nastic weiter:
„Weltweit zwingen Regierungen und Konfliktparteien Kinder zum Dienst an der Waffe – aktuell gibt es geschätzt noch 250.000 Kindersoldaten. Sie werden zwangsrekrutiert, für Kämpfe und Kriege missbraucht, manipuliert, ihrer Kindheit beraubt und letztlich in den Tod geschickt. Häufig wird dabei die Not von Familien in Kriegs- und Krisengebieten ausgenutzt. Seit dem 12. Februar 2002, in dessen Gedenken jährlich der ‚Red Hand Day‘ begangen wird, ist das Fakultativprotokoll zur Kinderrechtskonvention zum Verbot des Einsatzes von Kindern und Jugendlichen als Soldaten in Kraft. Demnach dürfen Minderjährige nicht gegen ihren Willen eingezogen werden oder an Kampfhandlungen teilnehmen. Die Rekrutierung von Kindern unter 15 Jahren gilt als Kriegsverbrechen.
Anders als die 150 Länder, die mittlerweile die Rekrutierung Minderjähriger in ihre Armeen gestoppt haben, versucht die Bundeswehr weiter mithilfe von Werbekampagnen in Schulen, Berufsinformationszentren, auf YouTube oder in sozialen Netzwerken, Minderjährige zu werben. 1.773 minderjährige Soldatinnen und Soldaten wurden nach Auskunft der Bundeswehr im vergangenen Jahr eingestellt – ein Anstieg um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes kritisiert Deutschland wegen der andauernden Rekrutierung Minderjähriger völlig zu Recht scharf. Und auch DIE LINKE fordert: Straight 18 – kein Jugendlicher unter 18 darf für den Dienst an der Waffe rekrutiert und ausgebildet werden!“