„Wenn es Apothekerinnen und Apotheker in den Streik und zum Protest auf die Straße treibt, ist das ein Signal, das niemand mehr ignorieren kann. Seit Monaten haben sie immer wieder auf die Notsituation hingewiesen: Der Festbetrag, mit dem die Apotheken ihre laufenden Kosten begleichen sollen, ist trotz drastisch steigender Energiekosten seit zehn Jahren nicht angehoben worden, Personalnot und die zeit- und kostenintensive Bewältigung von Lieferengpässen zwingen immer mehr Apothekerinnen und Apotheker zum Aufgeben. Inzwischen schließt alle 19 Stunden eine Apotheke in Deutschland ihre Pforten für immer und fehlt dann in der wohnortnahen Versorgung und Beratung der Bevölkerung. Wir dürfen das nicht länger zulassen“, erklärt Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, zum bundesweiten Apotheken-Protesttag am 14. Juni. Vogler weiter:
„Die Bundesregierung muss die Hilferufe und Forderungen der Apothekerinnen und Apotheker ernst nehmen und handeln. Die Aussage von Gesundheitsminister Lauterbach, die Apotheken hätten in der Pandemie viel geleistet, aber auch sehr gut verdient, trifft zumindest im zweiten Teil längst nicht auf alle Apotheken zu. Insbesondere im ländlichen Raum sind viele Apotheken am Rande der Existenzmöglichkeit angekommen.
Die Bewältigung der immer häufiger auftretenden Arzneimittelengpässe lastet vor allem auf den Schultern der Apothekerinnen und Apotheker. Sie dafür mit 50 Cent pro Lieferengpass vergüten zu wollen, wie Lauterbach es plant, ist nahezu zynisch, denn das deckt den Arbeitsaufwand nicht annähernd ab. Die Empörung der Apothekerinnen und Apotheker über dieses Almosen ist absolut berechtigt.
DIE LINKE unterstützt die Forderungen der Apothekerinnen und Apotheker nach sachgerechten Honoraren und dauerhaft einfacheren und unbürokratischen Regeln beim Austausch nicht lieferbarer Medikamente. Darüber hinaus fordert die Fraktion DIE LINKE die Abschaffung der Rabattverträge für nicht patentgeschützte Arzneimittel und eine sanktionsbewehrte Vorratspflicht für die Pharmaunternehmen bei versorgungswichtigen Arzneimitteln.“