„Die Bundesregierung bekommt den Medikamentenmangel nicht in den Griff. Sie weigert sich weiter vehement, die Hersteller zu umfangreicher Lagerhaltung für alle wichtigen Arzneimittel zu verpflichten. Auch das Ende von Rabattverträgen lehnt die Regierung ab. Mit denen sichern sich internationale Pharmariesen bei den Krankenkassen exklusive Lieferrechte und drängen so kleinere Hersteller aus dem Geschäft. Diese Konzentration auf wenige Produzenten im Ausland sorgt immer wieder für Engpässe und Lieferverzögerungen. Das ist eine Gefahr für die Gesundheitsversorgung. Die Anbietervielfalt und die Produktion in Deutschland müssen wieder angekurbelt werden, damit alle versorgungsrelevanten Medikamente dauerhaft zur Verfügung stehen", erklärt Amira Mohamed Ali, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Bundestag. Wer Antibiotika oder Fiebersaft für sein Kind braucht, geht in der Apotheke derzeit oft leer aus. Der Bundestag beschäftigt sich am kommenden Donnerstag mit dem Medikamentenmangel in Deutschland. Mohamed Ali weiter:
„In einem Schreiben hatte die zuständige Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium Sabine Dittmar (SPD) zuvor den Vorschlägen der LINKEN eine Absage erteilt. Die Bundesregierung habe bereits Maßnahmen gegen den Mangel ergriffen, schreibt Dittmar. Dazu gehöre die Empfehlung von Alternativen, wenn ein Antibiotikum nicht zur Verfügung steht. Außerdem plane die Regierung zukünftig ein Frühwarnsystem für Engpässe und eine Lagerhaltung von drei bis sechs Monaten, allerdings nur für rabattierte Medikamente.
Das ist völlig unzureichend. Meine Fraktion wird den Bundestag mit einem Antrag über die langfristige Lagerhaltung von mindestens fünf Monaten für alle versorgungsrelevanten Medikamente und das Ende der exklusiven Rabattverträge abstimmen lassen.“