„Die Lösung des Streits zwischen Brasilien und Deutschland, der in Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes besteht, darf nicht zu Lasten des Regenwaldbestandes im Amazonas und der Landrechte der dort lebenden indigenen Bevölkerung erfolgen“, erklärt Helin Evrim Sommer, entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich des aktuellen Staatsbesuchs von Entwicklungsminister Gerd Müller in Brasilien. Sommer weiter:
„Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat bei Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes den Rückwärtsgang eingelegt und der Bergbauindustrie sowie der Land- und Viehwirtschaft Vorrang eingeräumt. Dies hat bereits zu einem starken Anstieg der Regenwaldrodungen im Amazonas geführt. Der Erhalt des natürlichen Regenwaldes im Amazonas-Gebiet ist eine Schlüsselfrage für den Schutz des Weltklimas und ebenfalls eine zentrale Aufgabe der Entwicklungszusammenarbeit. Bolsonaro tritt die Rechte der indigenen Bevölkerung mit Füßen, indem er sie von ihrem Land vertreibt und Brasiliens Naturressourcen dem Ausverkauf preisgibt.
Bei den Gesprächen mit Bolsonaro muss Müller deshalb klare Kante zeigen und seinen vollmundigen Ankündigungen zum Klimaschutz in der Entwicklungszusammenarbeit nun Taten folgen lassen. Der Erhalt und die Wiederaufforstung des Regenwaldes, sowie die Landrechte der indigenen Bevölkerung müssen absolute Priorität haben. Bei einem weiteren Raubbau im Amazonas sollten Sanktionen kein Tabu sein.“