„Sexarbeiter*innen brauchen Rechte, Akzeptanz und soziale Sicherung! Die Pandemie hat durch ein faktisches Berufsverbot die Lage der Sexarbeiter*innen extrem verschärft, da ihnen die Arbeitsgrundlage entzogen wurde, ohne dass die Sozialsysteme dies auffangen konnten. Es mangelt an Unterstützung, wohin man blickt“, erklärt Cornelia Möhring, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion die LINKE im Bundestag, anlässlich des Internationalen Hurentags am 2. Juni. Möhring weiter:
„Die von Prostitutionsgegnern erneut angestoßene Debatte um ein Sexkaufverbot führt in die falsche Richtung. Das sogenannte Nordische Modell würde den pandemischen Ausnahmezustand lediglich zur Normalität werden lassen. Dass ein Verbot die Gefahr erhöht, Opfer von Gewalt zu werden oder zu erkranken, zeigt die derzeitige Situation in Deutschland deutlich. Viele in der Branche arbeiten trotz Verbots, weil sie ihr Einkommen schlichtweg zum Leben brauchen. Laut Beratungsstellen für Sexarbeiter*innen häufen sich Übergriffe und Abhängigkeiten von illegalen Arbeitsstrukturen. Durch ein Verbot wird also das Gegenteil von Schutz erzeugt. Repression kann niemals eine Lösung sein.
Auch jenen, die aus der Sexarbeit aussteigen wollen oder sich von Anfang an gegen ihren Willen unter Zwang prostituieren, ist mit Verboten nicht geholfen. Sie brauchen Beratung und Unterstützung ohne Stigmatisierung sowie ein Aufenthaltsrecht, das von Gewalt Betroffene nicht dafür bestraft, sich Hilfe bei den Behörden zu suchen.
DIE LINKE steht solidarisch an der Seite der Sexarbeiter*innen. Wir fordern ein Ende der Stigmatisierung. Es muss einen Anspruch auf Sozialleistungen geben und einen Ausbau der Beratungsstrukturen.“