„Eine PR-Offensive zum Thema Netzausbau kann Bundesminister Altmaier sich sparen. Längst hätten sich diese Merkel-Regierung und ihre Vorgänger schlau machen können, was eigentlich los ist beim Thema Netzausbau. Altmaier sollte endlich runter von der Bremse bei Erneuerbaren Energien und auf der Grundlage der Pariser Klimaziele einen wirklich durchdachten Netzausbau mit Augenmaß berechnen lassen. Der angeblich nicht ausreichende Netzausbau wird nämlich fälschlicherweise zum Anlass genommen, den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschränken, nicht aber, um die Produktion von Kohlestrom zu reduzieren. Das ist absurd“, erklärt Lorenz Gösta Beutin, energie- und klimapolitischer Sprecher DIE LINKE. Beutin weiter:
„Wenn Altmaier den Netzausbau beschleunigen will, dann kann er das nur über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg machen. Das ist der falsche Weg. Selbst der Übertragungsnetzbetreiber Tennet forderte im Juni für den künftigen Netzausbau eine Abkehr von der bisherigen Routine. DIE LINKE fordert seit Jahren, die Planung des Netzausbaus wirklich den Bedingungen der Energiewende anzupassen. Eine vernünftige Planung, die auf den Vorgaben der Klimaziele und einer ambitionierten Energiewende beruht und die Sorgen der Menschen vor Ort berücksichtigt, muss die Grundlage des Handelns sein.
Der Netzausbau-Planung liegen Szenarien zugrunde, wie sich die Stromproduktion in der Zukunft entwickeln wird. Seit wenigen Monaten liegt endlich ein Szenario-Plan der Bundesnetzagentur vor, der die Pariser Klimaziele einberechnet und damit eine deutliche Reduktion von Kohlestrom und einen entsprechenden Ausbau von Erneuerbaren Energien entwirft. Dies wäre eine gute Grundlage, um endlich den Netzausbau auf eine vernünftige Grundlage zu stellen und dabei auch die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen. DIE LINKE fordert das seit Jahren. Die Menschen befürworten nämlich die Energiewende, aber sie merken auch, wenn man sie vergackeiern will. Auch Altmaier sollte dies endlich begreifen."